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Die Geschichte von Cordoba

Kurze Zusammenfassung der wichtigsten Daten aus der Geschichte von Cordoba. Die Stadt Cordoba wurde von den Karthagern gegründet. Ihnen folgten die Römer und Westgoten, bis die muslimischen Eroberer die Stadt zur ihrer Hauptstadt machten. Das Emirat von Cordoba beherrschte die Iberische Halbinsel für viele Jahrhunderte. Nach der Rückeroberung durch die Christen verlor Cordoba seine vorherrschende Stellung.

4.000 v. Chr. Die Iberer besiedeln die Iberische Halbinsel.
Die Karthager erobern eine Siedlung der Iberer am Rio Guadalquivir und benennen den Ort nach ihrem General Juba, der bei den Kämpfen getötet wurde. Aus Stadt des Juba (Kart-Juba) wurde später Cordoba.
169 v. Chr. Die Römer erobern die Stadt und gründen eine eigene Stadt mit dem Namen Corduba. Die Römer errichten auch eine Brücke über den Rio Guadalquivir. Corduba wird zur Hauptstadt der Provinz Hispania Ulterior. Aus dieser Zeit ist der Templo Romano noch erhalten.
411 Cordoba wird von den Vandalen, auf ihrem Plünderungszug verwüstet.
554 Das oströmische Reich regiert über Andalusien, der größte Teil Spaniens bleibt jedoch unter der Kontrolle der Westgoten.
572 Die in Toledo residierenden Westgoten erobern Cordoba.
711 Cordoba wird von den aus Marokko eindringenden Mauren erobert.
732 Die islamische Expansion im Westen Europas wird von Karl Martell und seinen Verbündeten bei Poitiers in Frankreich gestoppt. Der Militärführer Abd ar-Rahman wird bei der Schlacht getötet, seine Truppen fliehen zurück auf die iberische Halbinsel.
756 Cordoba wird die Hauptstadt des umayyadischen Emirats.
784 Mit dem Bau der Mezquita von Cordoba wird begonnen. An gleicher Stelle befand sich zuvor eine Kirche aus westgotischer Zeit. Die Muslime verlangen von anders Gläubigen, nach den Regeln der Dhimma ein Kopfgeld, die sogenannte Jizya. Wer das Schutzgeld zahlt, darf seinen Glauben behalten, jedoch kein Amt ausüben, nicht missionieren und keine weiteren Gotteshäuser bauen. Je nach Herrscher gab es noch viele weitere Einschränkungen. Andersgläubige wurden also unterdrückt und nur gegen Zahlung von Kopfgeld toleriert.
929 Das Kalifat von Cordoba (Qurtuba) wird von Abd ar Rahman III. gegründet. Der Kalif ist das weltliche und religiöse Oberhaupt des Landes. Cordoba hatte damals rund 300.000 Einwohner und war damit eine der größten Städte in Europa. Mit guter Trinkwasserversorgung und Kanalisation war Cordoba die fortschittlichste Stadt auf dem Kontinent. Viele Juden und Christen behielten ihren Glauben und lebten weiterhin in Cordoba. Sie sprachen arabisch, trugen muslimische Kleidung und zahlten ihre Jizya. Das friedliche Zusammenleben, die Convivencia der Religionen hatte Vorteile für alle.
961 Nach dem Tod von Abd ar Rahman III. übernimmt sein Sohn al-Hakam II. das Kalifat. Al-Hakam II. stirbt schon 976 und sein erst 10 Jahre alter Sohn Hischam II. wird Kalif von Cordoba. 978 übernimmt Almansor als Statthalter die Amtsgeschäfte und holt Söldner aus Nordafrika ins Land. Mit seiner neuen Armee greift er die christlichen Königreiche im Norden der iberischen Halbinsel an und plündert viele Städte. Trotz der militärischen Erfolge schwächen die vielen Kriege das Land. Almansor ist auch nicht mehr tolerant gegenüber Juden und Christen. Die Konflikte im Kalifat werden immer größer. Schließlich ruft Almansor zum Dschihad gegen die Ungläubigen auf. Die friedliche Koexistenz der Religionen ist plötzlich zu Ende. Die christlichen Köngreiche verbünden sich und werden immer stärker.
1010 Nach dem Tod Almansors im Jahr 1002 will man die radikalen Berber-Söldner wieder loswerden. Aber die fundamentalistischen Krieger lassen sich nicht mehr vertreiben und plündern schließlich den Palast des Kalifen in Medinat al-Zahara. Die darauf folgenden Machtkämpfe schwächen das Kalifat bis es untergeht.
1031 Das Kalifat von Cordoba zerfällt in einzelne Kleinstaaten. Die sogenanten Taifa-Königreiche bekämpfen sich gegenseitig. Die Einheit der muslimischen Gebiete auf der Iberischen Halbinsel ist Geschichte. Viele Bewohner verlassen Cordoba und ziehen in die Hauptstädte der Taifa-Königreiche, wo neue Paläste entstehen.
1085 Alfonso VI. belagert Toledo und gegen Zusicherung freien Geleits, stimmt der muslimische Machthaber al-Qadir, der friedlichen Übergabe der Stadt zu. Wertvolle Schriften gelangen in christliche Hand. Arabische Übersetzungen griechischer Gelehrter werden von Juden und Muslimen ins lateinische übertragen. Christen, Juden und Muslime leben friedlich zusammen und schaffen ein Zentrum der Wissenschaft. Die Eroberung von Toledo ist ein Glücksfall für ganz Europa.
1086 Die Eroberung Toledos war ein Schock für die Taifa-Könige. Sie bitten die Almoraviden aus Marokko, um militärische Unterstützung. Diese besiegen die Armee von Alfonso VI. in der Schlacht von Zallaqa. Diese Niederlage stopt den Vormarsch der Christen nach Andalusien. Alfonso VI. kann dennoch Toledo und die anderen eroberten Gebiete halten. Die Almoraviden ziehen sich nach Marrakesch zurück.
1090 Die Almoraviden unter Yusuf ibn Taschfin kommen zurück nach Andalusien und unterwerfen bis 1110 alle muslimischen Taifa-Staaten. Yusuf ibn Taschfin ist nicht so tolerant wie seine Vorgänger auf der iberischen Halbinsel. Christen und Juden werden unterdrückt, selbst Gelehrte Muslime flüchten ins christliche Toledo, wo weiterhin die Convivencia (friedliche Koexistenz) praktiziert wird.
1148 Die Almohaden erobern Cordoba. Das Machtzentrum von “al-Andalus” verschiebt sich dadurch nach Sevilla, der Hauptstadt der Almohaden.
1236 Im Rahmen der “Reconquista” erobert König Fernando III. Cordoba zurück. Die muslimische Bevölkerung wird vertrieben oder muss zum Christentum konvertieren.
1492 Mit der Eroberung von Granada endet die muslimische Herrschaft auf der Iberischen Halbinsel.
1523 In der Mitte der ehemaligen Moschee Mezquita wird eine Kathedrale errichtet.
1700 Cordoba zählt nur noch ca. 20.000 Einwohner.
1808 Cordoba wird von französischen Truppen während des Befreiungskrieges gegen Frankreich verwüstet. Schlacht im nahe gelegenen Bailen.
1936 Franco putscht gegen die Republik und löst den Spanischen Bürgerkrieg aus.
1978 Spanien wird nach dem Tod des Diktators Franko im Jahr 1975 demokratisch.
1986 Spanien wird Mitglied der Europäischen Union.
2009 Das Museum Madinat al-Zahara von Nieto Sobejano wird eröffnet.
2013 Das Zentrum für Zeitgenössische Kunst wird eröffnet.
2024 Die Stadt Cordoba hat rund 330.00 Einwohner.

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