Marienburg
Die Marienburg in Malbork ist die bekannteste Sehenswürdigkeit der Region. Die mittelalterliche Burganlage ist das größte Backsteinbauwerk Europas und UNESCO Weltkulturerbe.
Geschichte des Deutschen Ordens
Die Ritter des Deutschen Ordens suchten nach der Rückeroberung Jerusalems durch die Muslime ein Staatsgebiet in Europa. Der Herzog von Masowien versprach ihnen 1230 das Kulmer Land als Gegenleistung für die Unterwerfung der Prußen. Die Landnahme durch den Deutschen Orden wurde im Vertrag von Kruschwitz geregelt. Zusammen mit Konrad I. von Masowien erobertet der Deutsche Orden das Kulmer Land und baute in Thorn 1231 seine erste Burg.
Der Deutsche Orden eroberte in den folgenden Jahren große Teile des Baltikums und baute viele Burgen, um das Land zu kontrollieren. Die Marienburg wurde ab 1274 errichtet. Zuerst entstand das Hochschloss mit der Kapelle und dem Dormitorium. 1309 wurde die Marienburg zum Sitz des Hochmeisters und damit die Zentrale des Ritterordens, die sich zuvor in Venedig befand. Für diese Verwaltung wurde ab 1309 das Mittelschloss mit dem Hochmeisterpalast errichtet.
Um das Hochschloss und das Mittelschloss wurde eine Stadtmauer errichtet, die eine große Fläche umschloss, in der die unteren Ränge der Ordensbrüder lebten. Dieser Teil wird heute die Vorburg genannt.
Königreich Polen
Die Ausdehnung des Deutschen Ordens nach Danzig und Litauen führte zu Spannungen mit dem Königreich Polen. Als sich Polen und Litauen in der Union von Krewo 1385 zusammenschlossen, begann der Niedergang des Ordensstaates. 1410 kam es zur Schlacht bei Tannenberg (auch Schlacht bei Grunwald), bei der die Deutschen Ritter gegen Polen-Litauen verloren. Die Ordensbrüder zogen sich in die Marienburg zurück und widerstanden der Belagerung bis 1455. Dann ging ihnen das Geld aus und sie verkauften die Burg an Polen. Der Hochmeister zog nach Königsberg und die Marienburg wurde von den polnischen Königen als Residenz genutzt.
Architektur
Die Marienburg ist nicht nur das größte Backsteinbauwerk sondern auch eines der schönsten. Die Innenräume werden von sehenswerten gotischen Gewölben überspannt, die Fußböden sind mit farbigen Bodenplatten belegt und an den Wänden sind sogar noch einige Wandmalereien erhalten. Die Burganlage ist fast komplett erhalten und wurde später nicht durch ander Baustile verunstaltet. Dadurch ist die Marienburg ein Musterbeispiel für die Backsteingotik an der Ostsee.
Touristeninformation
Die Marienburg ist heute in einem sehr guten Zustand. Die Burganlage wurde von Polen, nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg, vorbildlich saniert. Die Marienburg ist eine der schönsten Ritterburgen Europas.
Wie kommt man hin?
Mit dem Zug von Danzig Glowny (Hbf.) nach Malbork dauert etwa 30-45 Minuten. Malbork liegt rund 50 Kilometer südöstlich vom Danzig.
Tickets
Eintrittskarten kann man online kaufen (siehe Link). Im Sommer gibt es oft lange Warteschlangen vor den wenigen Ticket-Schaltern.
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