Reiseführer Belgien
Belgien ist ein Land mit vielen historischen Städten, die im Mittelalter zu den reichsten und mächtigsten in Europas zählten. Sehenswerte Altstädte mit prunkvollen Gildehäusern sind typisch für Belgien. Die Belgische Küste ist hingegen recht kurz und fast komplett bebaut. Im Südwesten befinden sich die Ardennen, eine bewaldete Mittelgebirgslandschaft an der Grenze zu Deutschland. Zu den Highlights von Belgien gehört die Hauptstadt Brüssel und die Altstadt von Brügge. Es gibt aber noch viele weitere Sehenswürdigkeiten.
Sprache
In Belgien werden zwei Sprachen gesprochen, Französisch und Niederländisch. An der Grenze zu Deutschland gibt es auch eine deutsche Minderheit. Der französische Teil befindet sich im Süden und der niederländische Teil im Norden. Die französischesprachigen Belgier werden als Wallonen bezeichnet und die niederländischen als Flamen. Die Hauptstadt Brüssel liegt im flämischen Teil, hier werden jedoch beide Sprachen gesprochen.
Belgien Zahlen & Fakten
Einwohnerzahl: 11,5 Millionen (2020)
Fläche: 30.700 km²
Hauptstadt: Brüssel
Währung: Euro
Vorwahl: + 32
Belgische Spezialitäten
Belgien ist bekannt für mehrere Spezialitäten. Zu den bekanntesten belgischen Spezialitäten gehören Pommes Frites, Belgische Pralinen, Waffeln, Belgisches Bier und Genter Nasen.
Pommes Frites
Die bekannteste belgische Spezialität sind Pommes Frites, die sich auf der ganzen Welt verbreitet haben. In Amerika werden sie „French Fries“ genannt. Franzosen und Belgier behaupten beide, dass die fritierten Kartoffelstreifen in ihrem Land erfunden wurden. Aus belgischer Perspektive wurden die Fritten an der Maas erfunden. Zwischen Dinant und Lüttich sollen Fischer seit 1680, wenn der Fluss im Winter zufror, statt Fisch Kartoffeln fritiert haben. Die Kartoffel gelangte aus den spanischen Kolonien von Süd-Amerika nach Europa und Belgien gehörte damals zu den Spanischen Niederlanden. Ein Anbau von Kartoffeln in Belgien um 1680 ist durchaus möglich aber nicht bewiesen. Kritiker dieser Theorie behaupten zudem, dass arme Fischer damals nicht so viel Öl oder Fett hatten, um irgend etwas zu fritieren. Damals wurden Kartoffeln in der Pfanne gebraten, das swaren ganz normale Bratkartoffeln.
Das Fritieren von länglichen Kartoffelstäbchen kam wohl erst viel später auf. Wo es zuerst gemachte wurde ist nicht bekannt. Trotzdem gelten Pommes Frites als Belgische Spezialität. Die belgischen Fritten sind relativ dick und nur kurz fritiert. Außen knusprig und in der Mitte noch schön weich. Dazu kann man verschiedene Soße wählen.
Belgische Pralinen
Die Praline wurde von einem deutsche Koch um 1532 erfunden, der diese Spezialität aus Schokolade, Mandeln und Zucker für seinen Herrn, den Comte de Plessis-Praslin kreierte und benannte. Seitdem wurden Nüsse und Marzipan in flüssige Schokolade getaucht. Die „Confiserie et Chocolaterie Neuhaus-Perrin“ aus Brüssel verbesserte die Produktion von Pralinen, indem sie Metallformen mit Schokolade ausgoss und den Hohlkörper mit Nüssen, Marzipan oder Likör befüllte und anschließend mit einem Schokoplättchen verschloss. Das Unternehmen wurde 1857 in Brüssel von Jean Neuhaus gegründet, einem Schweizer der Hustenbonbons und Schokolade produzierte. Schweizer Schokolade wurde bereits ab 1819 als haltbare Tafel von Cailler industriell produziert.
Nach dem Vorbild von Neuhaus entstanden weitere Pralinenmanufakturen in Belgien. Zu den bekanntesten gehören Godiva und Leonidas. Alle drei Pralinenhersteller haben ein Geschäft in der Galeries Royales Saint Hubert oder deren Verlängerung der Galerie de la Reine. In Belgien findet man in fast jeder Einkaufsstraße einen Maitre Chocolatier.
Belgische Waffeln
Die Waffel hat sich sehr wahrscheinlich aus der Herstellung von Oblaten in den Klöstern entwickelt. Das Wort „Wafel“ stammt vermutlich aus den Niederlanden. In Belgien gab es bereits seit dem 9. Jahrhundert Waffeleisen. Die Belgischen Waffeln sind rechteckig und haben quadratische Vertiefungen in die man Sahne, Schokolade, Erdberen und viele andere Leckereien füllen kann. Der Teig besteht hauptsächlich aus Mehl, Wasser, Milch, Butter, Zucker, Eiern, Vanillezucker, Salz und Backpulver. In Belgien gibt es zwei Waffelsorten. Die weiche Brüsseler Waffel und die Lütticher Waffel, die aus Hefeteig besteht und mit viel Butter gebacken wird. Sie ist süßer und fettiger als die Waffel aus der Hauptstadt. In Belgien werden die Waffeln Gaufres (französisch) oder Wafels (niederländisch) genannt.
Belgisches Bier
In Belgien gibt es sehr viele Biersorten und skurrile Geschmacksrichtungen. Als Geschmacksrichtung gibt es Bier mit Banane, Schokolade, Himbeere usw. das umfangreiche Sortiment erinnert eher an eine Eisdiele als an eine Kneipe. Wer das Deutsche Reinheitsgebot gewöhnt ist, schüttelt entsetzt den Kopf aber das Belgische Bier wurde von der UNESCO zum immateriellen Kulturerbe erhoben. Das liegt vorallem an der großen Zahl unterschiedlicher Biere. Der Alkoholgehalt von Belgischem Bier reicht von 5% bis 13%. Wer ein normales Pils trinken möchte, sollte ein Stella Artois oder Jupiler bestellen. Ein helles Blondes hat schon 8 % Alkohol. Ein Witbier / Blanche ist ein Weizenbier. Trappistenbiere sind im Kloster gebraute, obergärige Biere. Das Lambic ist eine Biersorte die mit wilder Hefe eine spontangärung entwickelt. Das Lambic Bier ist relativ sauer und wird deshalb oft mit Fruchtkonzentrat versetzt. Das Quadrupel ist ein dunkles Bier mit sehr hohem Alkoholgehalt.
Cuberdon
Der Cuberdon ist eine Süßigkeit aus Zucker und verschiedenen Aromen, die wegen ihrer Kegelform auch „Genter Nase“ genannt wird. Außen ist der Cuberdon fest und matt. Innen ist er weich und klebrig. Die Zuckernasen „Neuzeke“ sind extrem süß. Bevor man zu viele davon kauft, sollte man erst einmal probieren, ob es einem überhaupt schmeckt und wenn ja, welche Geschmacksrichtung. Der Klassiker ist Himbeere in der Farbe Lila. Da man sie möglichst frisch essen sollte, ist der Cuberdon nicht lange haltbar. Als Mitbringsel aus Belgien, sollte man Cuberdons erst am Ende der Reise kaufen.
UNESCO Welterbestätten in Belgien
Allgemein | Flämische Beginenhöfe |
Glockentürme | |
Wallonischer Bergbau | |
Antwerpen | Druckereimuseum Plantin-Moretus |
Brügge | Die Altstadt von Brügge |
Brüssel | Grand-Place |
Jugendstilbauten von Victor Horta | |
Palais Stoclet | |
Canal du Centre | Schiffshebewerke |
Spiennes | Steinzeitliche Feuersteinmine |
Tournai | Kathedrale Notre-Dame |
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