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Die Geschichte von Berlin

Text und Fotos Martin Gotsmann

Legende der Berliner Stadtgründung

Der Legende nach ging der Markgraf Albrecht um das Jahr 1200 auf die Jagd und verfolgte mit seinen Begleitern einen Bären bis zu seinem Versteck. Dort wartete ein Junges auf die Mutter und der Markgraf brachte es nicht über das Herz, die Mutter zu töten. Er ließ seinen Speer sinken und sagte: Hier will ich eine Stadt bauen und sie nach dem kleinen Bärlein benennen. Tatsächlich geht der Name Berlin auf die slawische Bezeichnung für eine trockene Stelle im Sumpf (berlo) zurück. Das Wappentier wurde später vom Namen der Stadt abgeleitet.

800 Im frühen 9. Jahrhundert werden die Siedlungen Spandau und Köpenick durch einen Wall befestigt. Sie sind die ältesten Siedlungen auf dem heutigen Stadtgebiet.
1237 Das kleine Dorf Cölln an der Spree wird urkundlich erwähnt. Cölln entstand im Bereich des heutigen Nikolaiviertels.
1244 Berlin wird erstmals urkundlich erwähnt. Cölln und Berlin lagen beide an einer Furt über die Spree. Der Fernhandelsweg von Magdeburg nach Posen (Poznan) überquerte an dieser Stelle den Fluss. Berlin wurde zu einer Handelsstadt mit Marktrecht. 
1380 Der Große Brand von zerstört das gemeinsame Rathaus von Berlin und Cölln. 
1440 Friedrich I. macht Berlin zu seiner Residenzstadt.
1447 Kurfürst Friedrich I. unterwirft Berlin und setzt seine Hoheitsansprüche durch. Die entrechteten Bürger lehnen sich gegen den Fürsten auf, werden aber niedergeschlagen. Berlin wird zur kurfürstlichen Residenzstadt mit etwa 6.000 Einwohnern.
1540 Die Reformation wird eingeführt, Brandenburg wird protestantisch.
1677 Kurfürst Friedrich Wilhelm (Friedrich der Große) erlaubt die Zuwanderung von Hugenotten aus Frankreich. Bis 1700 kommen 15.000 französische Protestanten nach Preußen.
1680 Nach dem Dreißigjährigen Krieg macht Kurfürst “Friedrich der Große” aus Preußen einen Staat, mit Berlin als Hauptstadt.
1683 Die Berliner Stadtmauer wird fertiggestellt.
1699 Der Architekt Andreas Schlüter baut das Berliner Stadtschloss zu einer barocken Residenz um.
1701 Durch die Zuwanderung der Hugenotten steigt die Einwohnerzahl Berlins auf 29.000 Bewohner. Kurfürst Friedrich III lässt sich krönen und wird zu Friedrich I König von Preußen.
1797 Friedrich Wilhelm III wird König von Preußen. Unter seiner Herrschaft werden viele Reformen umgesetzt. Friedrich Wilhelm III. ersetzte sein Kabinett durch Minister, die eine Ministerium leiteten. Der König von Preußen gab dadurch Macht ab, was seinem Berater Freiherr vom Stein zu verdanken war. Der König stiftete auch das Alte Museum in Berlin.
1800 Berlin wächst als Hauptstadt von Preußen auf 170.000 Einwohner an.
1848 Auf der “Berliner Konferenz” wird Afrika unter den europäischen Großmächten aufgeteilt. Deutschland erhält Kolonien in den heutigen Ländern Togo, Kamerun, Namibia und Tansania.
1918 Kaiser Wilhelm II. dankt nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg ab. Karl Liebknecht ruft vom Balkon des Berliner Stadtschloss die “freie sozialistische Republik” aus, allerdings ohne die dafür notwendige politische Macht zu besitzen.
1919 Karl Liebknecht wird im Berliner Tiergarten von der Garde-Kavallerie-Schützen-Division erschossen.
1920 Durch den Zusammenschluss vieler Dörfer und Städte, entsteht “Groß-Berlin“. Die Neue Stadt ist mit 3,8 Millionen Einwohnern eine der größten Städte der damaligen Welt.
1921 Die Automobil-Verkehrs und Übungsstraße “AVUS” wird eröffnet. Sie diente als Renn- und Teststrecke und war nicht für den normalen Verkehr freigegeben. Die erste Autobahn der Welt wurde 1933 zwischen Frankfurt und Darmstadt eröffnet. Zwischen Mailand und Varese gab es 1924 eine Landstraße, die nur für Autos zugelassen war. Dies war jedoch noch keine kreuzungsfreie Autobahn.
1933 Adolf Hitler wird zum Reichskanzler ernannt. Der Reichstag wird angezündet, jüdische Geschäfte boykottiert und Bücher öffentlich verbrannt
1939 Deutschland überfällt Polen, der Zweite Weltkrieg beginnt mit der Erstürmung der Westerplatte in Danzig.
1942 Auf der Berliner Wannseekonferenz wird die Endlösung der Judenfrage beschlossen. Alle Juden in Europa sollen nach den Plänen der Nationalsozialisten vernichtet werden. Juden werden in Konzentrationslager deportiert und ermordet. Berlin erreicht mit 4,3 Millionen Einwohnern seinen bis heute höchsten Bevölkerungsstand.
1945 Berlin wird von der “Roten Armee” erobert, der Krieg ist zu Ende. Die Stadt wird unter den Siegermächten Russland, USA, Großbritannien und Frankreich aufgeteilt. Ost-Berlin wird zur Hauptstadt der DDR. West-Berlin wird mit großer finanzieller Unterstützung der BRD am Leben gehalten. Rosinenbomber der Westmächte versorgen die geteilte Stadt.
1961 Die DDR baut eine Mauer, um zu verhindern das ihre Bürger in den Westen fliehen. Die Berliner Mauer wird zum Symbol der Deutschen Teilung.
1989 Die DDR erlaubt die Ausreise seiner Bürger, die Berliner Mauer verliert ihre Funktion als Grenze im wiedervereinigten Deutschland.
1991 Berlin gewinnt die Wahl zur Deutschen Hauptstadt knapp gegen Bonn. Der Berliner Reichstag wird zum Parlament umgebaut.
2016 Bei einem Terroranschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche, sterben 11 Menschen. Der Attentäter “Anis Amri” kam als Flüchtling über Italien nach Deutschland. Amri saß wegen krimineller Handlungen schon in Italien viele Jahre im Gefängnis und sollte eigentlich nach Tunesien abgeschoben werden. Amri steuerte am 19. Dezember einen gestohlenen Lastwagen in die feiernde Menschenmenge am Breitscheidplatz. Amri war ein gescheiterter Kleinkrimineller der sich dem “Islamischen Staat” anschloss, um im Namen Allahs zu morden. Amri wurde auf der Flucht in Italien von der Polizei erschossen.
2020 Wegen steigender Mieten wird eine Mietpreisbremse beschlossen. Der Hauptstadtflughafen und das Humbold Forum werden eröffnet.
2024 Berlin zählt rund 3,6 Millionen Einwohner.

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