Sehenswürdigkeiten in Bozen
Sehenswerte Bauwerke und schöne Plätze und Märkte in Bozen.
Rathaus Bozen
Ein weiterer Markt findet auf dem Rathausplatz statt. Das Rathaus (italienisch Municipio di Bolzano) ist gar nicht so alt, wie es aussieht, es wurde 1907 im neobarocken Stil erbaut. Der Münchner Architekt Carl Hocheder entwarf das neue Bozener Rathaus. Sehenswert ist das Deckengemälde von Gottfried Hofer im Ratssaal. Das Alte Rathaus befand sich in der Laubengasse 30, hier befindet sich heute der Durchgang „Am Alten Rathaus“. Die Laubengasse ist die Haupteinkaufsstraße in Bozen. Die “Lauben” sind Arkaden, die den Geschäften vorgelagert sind. Die Lauben sind eine typische Architektur des Alpenraums.
Dominikanerkloster
Von außen sieht die Dominikanerkirche sehr schlicht aus, lediglich eine kleine Rosette am Dominikanerplatz weist auf die Kirche hin. Die Kirche gehört zum Dominikanerkloster, das um 1272 an dieser Stelle errichtet wurde. Das ursprünglich gotische Kloster wurde mehrfach umgebaut. Die gotische Gewölbedecke der Kirche wurde im Chor mit Rokoko-Stuckarbeiten verziert und bemalt.
Kunsthistorisch interessant ist die schmale Johanniskapelle (Foto) mit ihren wunderschönen Decken- und Wandmalereien. Die Fresken werden von Künstlern der Giotto-Schule aus Florenz gemalt, die durch ihre räumliche Darstellung von Menschen mit Licht- und Schattenspiel eine neue Technik nach Bozen brachten. Die Johanneskapelle wurde um 1320 von einem Florentiner Bankier als Familiengrabstätte erbaut. Sie befindet sich zwischen dem Chor der Dominikanerkirche und dem Kreuzgang.
Museion Bozen
Das Museion ist ein Museum für moderne und zeitgenössische Kunst. Der gläserne Bau steht am Ufer des Talferbaches, der von zwei geschwungenen Brücken überspannt wird. Das Museion wurde von den Berliner Architekten Krüger, Schuberth und Vandreike entworfen und 2008 eröffnet. Der Sammlungsschwerpunkt liegt auf italienischer und regionaler Kunst. Sprache und Kunst ist eines der Kernthemen des Museums. Abends wird die weiße Fassade gelegentlich zur Projektionsfläche für Lichtkunst. Weitere Informationen, Öffnungszeiten und aktuelle Ausstellungen finden Sie unter dem Link.
Monumento alla Vittoria
Nach dem Ersten Weltkrieg (1914-1918) wurde Tirol geteilt und Südtirol wurde Teil Italiens. Da die Bevölkerung überwiegend deutschsprachig war und sich weiterhin als Teil Österreichs verstand, baute das faschistische Italien westlich von Bozen einen Triumphbogen und eine neue italienische Stadt. Das 20 m hohe und 19 m breite „Monumento alla Vittoria“ wurde von Marcello Piacentini entworfen. Um es errichten zu können, wurde ein noch nicht fertiggestelltes Kriegerdenkmal des österreichischen Bundesheeres abgerissen. Für noch größere Empörung sorgt der Spruch auf der Ostseite des Denkmals.
“Markiere die Grenze des Vaterlandes. Von hier aus formen wir den Rest (die Barbaren) durch Sprache, Recht und Kunst.”
Auf dem Fries sieht man eine Göttin, die einen Pfeil nach Norden (Österreich) schießt. Das Siegesdenkmal in Bozen wurde 1928 eingeweiht. Seit 2014 befindet sich unter der Triumphpforte eine Ausstellung über den Faschismus in Südtirol. Aufgrund der faschistischen Siedlungspolitik gibt es in Bozen eine italienische Mehrheit von 73 %. In Südtirol hingegen sprechen rund 60 % der Bevölkerung Deutsch. Das Siegesdenkmal auf der Piazza della Vittoria spaltet noch immer die Gemüter auf beiden Seiten.
Gassen und Arkaden
In der Altstadt von Bozen gibt es viele gut erhaltene Häuser aus der Zeit der Habsburger. Das Zentrum ist nach wie vor von der österreichischen Architektur geprägt. Steile Dächer mit großer Auskragung, bemalte Putzfassaden und Laubengänge im Erdgeschoss. Sehr malerisch sind die kleinen Gassen und Passagen, die das Zentrum in Nord-Süd-Richtung durchziehen. Die Passagen sind teilweise überdacht und es gibt Läden und kleinere Läden. Diese engen Gassen sind vor allem abends ein beliebtes Fotomotiv.
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