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Die Geschichte von Granada

Kurze Zusammenfassung der wichtigsten Daten aus der Geschichte von Granada.

500 v. Chr. Die Iberern und Phönizier errichten in der Gegend von Granada erste Siedlungen.
206 v. Chr. Die Römer erobern den Süden Spaniens und regieren von Sevilla aus die Provinz Baetica.
426 Nach dem Zerfall des Römischen Reichs besetzen die Vandalen das Land.
534 Das Reich der Vandalen bricht zusammen.
600 Die Westgoten dringen nach Iberien vor und übernehmen die Macht auf der Halbinsel.
711 Die Mauren besiegen die Westgoten bei Jerez de la Frontera und Herrschen über al-Andalus.
760 Die Araber nennen die Stadt Qal’at Garnata woraus sich der heutige Name entwickelt. Die Stadt gehörte zum Kalifat von Cordoba.
720 Die Araber bauen eine erste Festung auf dem Berg der heutigen Alhambra.
1012 Das Kalifat Cordoba zerfällt und Granada wird Sitz des Taifa-Königreichs der Ziriden. Die Ziriden waren ein Berberstamm aus Nordafrika, der von Almansor als Söldnertruppe angeworben wurde. Die Dynastie der Ziriden baute ihren Palast auf dem Albaicin Hügel. Granada hatte damals eine große jüdische Gemeinde. Der Ziriden-König Habbus al-Muzaffar machte den Juden Samuel ibn Naghrela zum Großwesir seines Reichs.
1066 Massaker an den Juden von Granada. Die jüdische Bevölkerung wird von der muslimischen Mehrheit getötet. Rund 1.500 jüdische Familien werden brutal abgeschlachtet, der Rest flieht aus den muslimischen Gebieten der Taifa-Staaten. Auslöser für das Morden war vermutlich die Macht des jüdischen Großwesirs Joseph ibn Naghrela. Nach muslimischer Rechtsauffassung, dürfen nicht Muslime keine Position im Staat bekleiden, die ihnen Macht über Muslime ermöglicht. Für radikale Moslems kann das schon Grund genug sein, “Ungläubige” zu töten. Dagegen spricht, dass bereits sein Vater Großwesir von Granada war. Allerdings wurden damals judenfeindliche Gedichte von Abu Ishaq verbreitet, die gegen die jüdische Macht in Granada hetzten. Auch Verschwörungstheorien, wonach Joseph den Thronfolger vergiftet haben soll, um die Dynastie der Ziriden zu stürzen, kursierten in der Stadt. Joseph ibn Naghrela wurde vom wütenden Mob gekreuzigt, der dann mordend durch die Straßen von Granada zog. Das Massaker von Granada gilt als erstes antijüdisches Pogrom in Europa.
1090 Granada wird von den Almoraviden erobert. Die Almoraviden regieren von Marrakesch aus den Nordwesten Afrikas und erobern jetzt den Süden der Iberischen Halbinsel. Der Berberstamm propagiert einen fundamentalistischen Islam. Toleranz gegenüber anders Gläubigen ist bei den strengen Moslems nicht vorhanden. Selbst tolerante Muslime verlassen die von den Almoraviden regierten Gebiete. Die Juden werden endgültig aus Granada vertrieben.
1143 Der Anführer der Almoraviden Ali ibn Yusuf stirbt in Marrakesch, sein Reich zerfällt in revalisierende Teilstaaten.
1148 Die Almohaden erobern al-Andalus und regieren auch über das Gebiet von Granada. Ihre Hauptstadt ist Marrakesch. Auch die Almohaden sind strenge Muslime.
1212 In der Schlacht von Las Navas de Tolosa, rund 110 Kilometer nördlich von Granada, werden die Almohaden von einer Allianz christlicher Königreiche geschlagen. Die Reconquista rückt in den Süden der Iberischen Halbinsel vor. Die Almohaden müssen sich der Überlegenheit der christlichen Heere beugen und verlieren 1236 auch die wichtige Stadt Cordoba.
1238 Die muslimischen Nasriden erkennen die militärische Überlegenheit der Christen und verbünden sich mit Ferdinand III von Kastillien. Die Nasriden werden zum Vasallenstaat der militärische Unterstützung leisten muss. Granada wird zur Hauptstadt des Emirats. Die Alhambra wird zum Palast ausgebaut. Die Stadt erlebt einen wirtschaftlichen Aufschwung, weil viele Muslime aus den von den Christen eroberten Gebieten nach Granada flüchten.
1248 Bei der Eroberung von Sevilla kämpfen die Nasriden auf der Seite der Christen. Dafür wird Granada nicht von den Christen angegriffen und das Emirat von Granada bleibt noch über 200 Jahre erhalten. Nach der Eroberung von Murcia im Jahr 1265, ist Granada das letzte muslimische Reich auf der Iberischen Halbinsel.
1479 Kastilien und Aragon vereinigen sich zum Königreich Spanien.
1485 Machtkämpfe und Bürgerkriege schwächten die macht der Nasriden. Spanien beginnt mit dem Angriff auf das Emirat von Granada.
1492 Die Katholischen Könige erobern Granada und beenden damit die Reconquista der Iberischen Halbinsel. Den Einwohnern Granadas wird Religionsfreiheit versprochen.
1499 Alle islamischen Schriften werden in Granada auf einem Scheiterhaufen verbrannt.
1526 Die Universität von Granada wird gegründet.
1569 Nach einem Aufstand der Mauren werden alle Moslems aus der Stadt vertrieben. Granada verliert seine wirtschaftliche Bedeutung.
1900 In Granada leben 75.000 Menschen.
1936 Im Spanischen Bürgerkrieg fällt Granada in die Hand der Nationalisten. Diese töten 4.000 Einwohner der Stadt.
1950 Die Einwohnerzahl steigt auf 150.000 Bewohner.
1975 Der spanische Diktator Franco stirbt in Madrid.
1986 Spanien wird Mitglied der EU.
2024 Granada zählt rund 240.000 Einwohner.

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