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Die Geschichte von Santiago

Kurze Zusammenfassung der wichtigsten Daten aus der Geschichte von Santiago de Chile.

-11.000 Gründung von Monte Verde, der ersten bekannten Siedlung auf chilenischem Boden. Monte Verde befindet sich südlich von Santiago de Chile bei der Stadt Puerto Montt. Die erste Besiedlung Südamerikas erfolgte über die gefrorenen Beringstraße zwischen Alaska und Russland.
1.000 n. Chr. Polynesier aus dem Süd-Pazifik besiedeln die Osterinsel “Rapa Nui”.
1438 Das Inka-Reich mit der Hauptstadt Cusco, im heutigen Peru, dehnt sich bis nach Santiago de Chile aus.
1492 Christoph Kolumbus entdeckt Amerika für Spanien. Seine Flotte aus drei Schiffen landet auf einer Insel der Bahamas.
1494 Um Kriege zwischen Spanien und Portugal zu verhindern, wurde die Welt zwischen den beiden Seefahrernationen aufgeteilt. Spanien bekam im Vertrag von Tordesillas den Westen (Amerika) und Portugal den Osten (Asien) zugesprochen. Für Portugal war noch ein Teil Brasiliens mit im Paket. Durch den Vertrag von Tordesillas wurde Chile, obwohl noch kein Europäer jemals Süd-Amerika betreten hatte, zum spanischen Einflussgebiet erklärt.
1520 Magellan erreicht auf seiner Weltumrundung (die er selbst nicht überlebte) Feuerland. Er war damit der erste Europäer der Chile erreicht. Nach ihm ist die “Magellanstraße” benannt, die das umschiffen der Südspitze Amerikas erleichtert. Das stürmische “Kap Hoorn” kann durch diesen Seeweg vermieden werden.
1532 Pizarro erobert die Stadt Cajamarca und nimmt dabei den Inka-König Atahualpa gefangen. Das Inka-Reich bricht zusammen und die Spanier erobern ganz Peru.
1535 Von Peru aus startet Diego de Almagro eine Expedition nach Chile. Die Expedition wird in den Anden dezimiert und seine Truppe schafft es nur bis ins Aconcagua-Tal, etwa 100 km nördlich von Santiago.
1541 Der Spanier Petro de Valdivia gründet die Stadt Santiago. Seine Expedition gründet auch die Städte Valparaiso, La Serena, Concepcion, Villarrica und Valdivia. Die Stadt Valdivia liegt rund 750 km südlich von Santiago und La Serena 400 km nördlich.
1553 Das Volk der Mapuche wiedersetzt sich der spanischen Kolonisation Chiles. Die Mapuche waren Jäger und Sammler mit primitiver Landwirtschaft, die südlich von Santiago lebten. Sie zwangen den Spanien einen dreihundert Jahre dauernden Krieg auf, bei dem Petro de Valdivia 1553 getötet wurde. Die Mapuche existieren noch heute, in Chile und Argentinien leben rund 1 Millionen Mapuche.
1598 Die Mapuche drängen die Spanier bis zum Rio Biobio zurück. Die südlichen Städte Valdivia und Vilarrica lagen damit in Mapucheland. Die eingeschleppten Krankheiten dezimierten die Ureinwohner massiv, bis zu 90% der idigenen Bevölkerung starb an den europäischen Seuchen.
1565 Die Stadt Concepcion wird zur ersten Hauptstadt von Chile. Hier findet auch die erste “Audiencia de Chile” statt.
1579 Sir Francis Drake segelt die amerikanische Westküste von Chile bis nördlich von San Francisco hinauf und überfällt dabei die schutzlosen Häfen der spanischen Kolonien. Er kehrt mit fetter Beute zurück nach England.
1722 Die Osterinsel wird vom Holländer Jacob Roggeveen entdeckt.
1740 Die Bucht von Valdivia wird mit Festungen gegen britische Piraten gesichert.
1774 Captain James Cook besucht die Osterinsel.
1808 Frankreich erobert Spanien. Die spanischen Kolonien in Südamerika fordern die Unabhängigkeit.
1814 Die Schlacht um die Unabhängigkeit gewinnen die Royalisten. Der chilenische Unabhängigkeitskämpfer O’Higgins flüchtet nach Argentinien.
1817 Mit der argentinischen Unabhängigkeitsarmee erobert Jose de San Martin die Stadt Santiago.
1818 Chile erklärt die Unabhängigkeit von Spanien. Bernardo O’Higgins wird erster Präsident von Chile.
1823 Bürgerkrieg gegen die Politik von O’Higgins. Die “Revolucion Conservadora” gewinnt, O’Higgins flieht nach Peru.
1830 Diego Portales übernimmt die Macht in Santiago de Chile.
1833 Die chilenische Verfassung tritt in Kraft.
1837 Präsident Diego Portales wird ermordet. Durch den Export von Silber und Weizen erzielt Chile hohe Gewinne. Der Hafen von Valparaiso boomt.
1879 Chile besetzt die bolivianische Hafenstadt Antofagasta. Über diesen Hafen wurde der Nitrat-Handel aus der Atacamawüste abgewickelt. Peru tritt an der Seite von Bolivien, in den “Salpeterkrieg” ein. Chile gewinnt den Krieg und besetzt die peruanische Hauptstadt Lima. Chile verschiebt seine Nordgrenze bis nach Arica. Bolivien hat seitdem keinen Zugang mehr zum Pazifik.
1881 Chile schließt Frieden mit den Mapuche, die Auraco-Region südlich des Rio Biobio wird befriedet. Viele deutsche Siedler ziehen in diese Region.
1888 Chile annektiert die Osterinsel.
1907 Beim “Massaker von Iquique” werden hunderte streikender Bergarbeiter ermordet. Der Niedergang der Nitratminen führte zu hoher Arbeitslosigkeit. Viele entlassene Bergleute zogen nach Santiago de Chile.
1914 Der Panama-Kanal wird eröffnet. Der Seeweg um “Kap Hoorn” lohnt sich nicht mehr. Der Hafen von Valparaiso verliert schnell an Bedeutung.
1925 Durch einen Militärputsch wird Präsident Arturo Alessandri zum Rücktritt gezwungen. General Carlos Ibanez del Campo übernimmt als Diktator die Macht.
1964 Präsident Eduardo Frei Montalva versucht eine Landreform durch zu setzten. Die fruchtbaren Böden befinden sich fast alle in der Hand weniger Großgrundbesitzer. Montalva konnte die Reform jedoch nicht durchsetzten.
1970 Der Sozialist Salvador Allende wird zu Präsident gewählt. Er verstaatlicht die Kupferindustrie und enteignet die Großgrundbesitzer. Die Wirtschaft ging zugrunde und die Inflation stieg rasant an. Das Land wurde unregierbar. Salvador Allende macht General Augusto Pinochet Ugarte zum Militärchef.
1973 General Pinochet lässt den Palacio de Gobierno (Präsidentenpalast) stürmen. Allende begeht Selbstmord (oder wird ermordet). General Pinochet lässt alle Parteien verbieten und politische Gegner verschwinden. Mit Mord und Folter regiert der Diktator das Land, über 3.000 Menschen verschwinden spurlos.
1980 Pinochet privatisierte staatliche Unternehmen und brachte Chiles Wirtschaft wieder in Schwung. Bei einer Volksabstimmung ließ er sich im Amt bestätigen.
1987 Der Diktator Pinochet glaubt seine Macht ist sicher und erlaubt wieder Parteien.
1988 Bei der Volksabstimmung gewinnt ein Mitte-Links Bündnis und Augusto Pinochet muss die Macht abgeben. Er bleibt jedoch als Senator auf Lebenszeit immun.
1998 Pinochet wird bei einem Arztbesuch in London unter Hausarrest gestellt, weil Spanien ihn wegen verschwundener Staatsbürger verhaften will. Ein Richter in Chile hebt daraufhin die Immunität von Pinochet auf. Es kommt zu Ermittlungen wegen der Todeskarawane und den zahlreichen Auslandskonten des Diktators. Danach war seine Glaubwürdigkeit vor dem Volk ruiniert. Er wurde jedoch nicht verurteilt.
2006 Der ehemalige Diktator Augusto Pinochet Ugarte stirbt in Santiago de Chile. Michelle Bachelet wird erste Präsidentin des Landes.
2022 In Santiago de Chile leben rund 6,5 Millionen Menschen.

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