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Francis Drake

Sir Francis Drake (1540-1596) Pirat

 

Sir Francis Drake ging als Freibeuter und erster Weltumsegler der Briten in die Geschichte ein. Er plünderte spanische Städte und kam mit reicher Beute zurück nach England. Francis Drake wurde von der Queen zum Ritter geschlagen und ist der berühmteste Pirat aller Zeiten.

Die Welt im 16. Jahrhundert.

Die Spanier beanspruchen seit der Entdeckung durch Kolumbus ganz Amerika für sich und verbieten anderen Ländern den Handel mit ihren Kolonien. Im Vertrag von Tordesillas werden 1494 diese Rechte vom Paps anerkannt. Nur Portugal besitzt mit Brasilien eine anerkannte Kolonie in Südamerika.

Die protestantischen Engländer sind die Erzfeinde der Spanier. Engländer, Franzosen und Holländer erkennen den Vertrag von Tordesillas nicht an und versuchen eigene Kolonien zu gründen.

Das Leben von Francis Drake

Francis Drake wurde 1540 in Tavistock geboren, einem Dorf nördlich von Plymouth. Auf Handelsschiffen segelt er nach Amerika und handelt illegal Waren mit spanischen Häfen in Mexiko. Mit Bestechungsgeldern konnte man anfangs das spanische Monopol umgehen. Trotz Schutzgeldzahlung wird die kleine Handelsflotte der Engländer 1568 bei Veracruz von den Spaniern beschossen. Vier der sechs englischen Schiffe werden versenkt.

1570 beginnt Francis Drake als Pirat spanische Schiffe und Siedlungen anzugreifen. Mit kleinen flachen Booten, kann er den großen Schiffen der Spanier immer wieder entkommen. Seine Truppe besteht aus Engländern und entlaufenen Sklaven. In Panama gelingt ihm 1573 ein großer Beutezug. Mit einem Goldschatz kehrt er zurück nach England.

In London kann er die Queen und andere Geldgeber überzeugen, ihm eine Flotte für Kaperfahrten zu finanzieren. Mit fünf Schiffen segelt am 13.12.1577 in geheimer Mission nach Südamerika. Am Rio de la Plata müssen zwei Schiffe umkehren. Drake fährt mit 3 Schiffen weiter bis nach Feuerland. Durch die Magellanstraße gelangt er zum Pazifik. Er segelt die Westküste Südamerikas hoch in Richtung Norden und plündert auf dem Weg Valparaiso, Tarapaca und Callao. Die Spanier hatten an der Pazifikküste noch keine Festungen errichtet und waren den Angriffen schutzlos ausgeliefert. Auf der Höhe von Ecuador kapert er eine spanische Galeone, die Gold und Silber geladen hatte. Bei seinen Überfällen erbeutet er auch geheime Seekarten der Spanier. Er beschließt nicht umzukehren, sondern eine Passage im Norden Amerikas für die Heimfahrt zu suchen. Bei Vancouver Island bricht Drake den Versuch ab und segelt nach Kalifornien, um seine Schiffe in einer Bucht (Drakes Bay) nördlich von San Francisco zu reparieren.

Von hier brechen die verbliebenen drei Schiffe auf, um den Pazifik zu überqueren. Die Beute transportiert Francis Drake auf seinem Schiff, der Golden Hinde. Die beiden anderen Schiff kentern in einem Sturm. Francis Drake erreicht die Philippinen und segelt durch Indonesien in den Indischen Ozean. Vorbei am Kap der Guten Hoffnung nimmt die „Golden Hinde“ Kurs auf England. Am 26.9.1580 erreicht Francis Drake den Hafen von Plymouth. Durch seinen Beutezug macht er 5.000 % Gewinn. Der Profit geht an die Krone und die anderen Anteilseigner. Auch Francis Drake ist danach ein reicher Mann und wird von Queen Elisabeth I. zum Ritter geschlagen. Als Sir Francis Drake wird er Bürgermeister von Plymouth. Die Queen kann durch den Gewinn alle Staatsschulden begleichen und in die Flotte investieren.

Kaperfahrt in die Karibik

Sir Francis Drake stach 1585 wieder in See, um in der Karibik spanische Städte zu plündern. Als erstes Überfiel er Santo Domingo. Die Stadt wurde geplündert und alle spanischen Schiffe in Brand gesetzt. Drake segelte mit seiner Flotte weiter nach Cartagena (Kolumbien). Die Stadt wurde unter großen Verlusten erobert. Da er die Stadt nicht halten konnte beendete Drake seinen Beutezug und segelte zurück nach England. An der Küste von North Carolina nahm er die verbliebenen Siedler der Kolonie Roanoke Island auf. 1586 kam Sir Francis Drake wieder in England an. Auch wenn diese Expedition ein finanzieller Verlust war, so war der Schaden für Spanien enorm. König Philipp II. war ruiniert und bekam keine Kredite mehr. Ein Invasion Englands wird vorbereitet aber Sir Fancis Drake überfällt Cadiz und Lissabon und zerstört alle Kriegsschiffe in den beiden Häfen.

Angriff der Spanischen Armada

König Philipp II. rüstet die Spanische Armada auf und versucht 1588 England zu erobern. Das Unternehmen scheitert auf ganzer Linie. Sir Francis Drake kämpfte auch hier wieder auf Seiten der Engländer gegen die spanische Übermacht. Als die Spanische Armada bei Dünkirchen ankerte, ließ er brennende Schiffe in die Flotte segeln. Viele spanische Schiffe fingen Feuer und mussten aufgegeben werden. Die Spanische Armada flüchtete schließlich um Schottland herum zurück nach Spanien. In Stürmen wurde die stolze Flotte weiter dezimiert.

Die letzte Kaperfahrt in die Karibik

1595 startete Drake erneut einen Piratenangriff auf spanische Ziele in der Karibik. Mit 27 Schiffen und tausenden von Soldaten wollte er die Stadt Panama erobern und eine gekenterte Schatzgaleone plündern. Beide Vorhaben scheiterten an der heftigen Gegenwehr der Spanier. Sir Francis Drake starb 1596 auf seinem Schiff, in der Nähe von Portobello (Panama), an der Ruhr. Sein Körper wurde in einem Metallsarg über Bord geworfen.

Sir Francis Drake hat Spanien hohe Verluste erleiden lassen und zwang seinen Gegner dazu, die amerikanischen Kolonien mit teuren Festungen zu schützen. Die Gewinne aus den Kolonien schrumpften und führten zu einem Machtverlust der Spanier. England konnte seine Navy immer weiter ausbauen und überflügelte die Spanier schließlich im 18. Jahrhundert.

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