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Die Geschichte von Marrakesch

Kurze Zusammenfassung der wichtigsten Daten aus der Geschichte von Marrakesch

1.100 v. Chr. Die Phönizier gründen die Stadt Rusadir, das heutige Melilla (Spanien). Die Phönizier waren ein Seefahrervolk das aus dem heutigen Libanon das ganze Mittelmeer bereiste und Handelsposten errichtete. Die bekannteste phönizische Gründung war Karthago.
200 v. Chr. Das Königreich Mauretanien wird gegründet. Verschiedene Berberstämme (Mauren) schließen sich zu einem Bündnis gegen Karthago zusammen. Mauretanien war damals in etwa das Gebiet des heutigen Marokko und ein Teil Algeriens.
146 v. Chr. Karthago wird von den Römern zerstört. Die phönizischen Gebiete in Marokko gehören jetzt zum Römischen Reich. Der Römische Einfluss beschränkt sich auf den nördlichen Teil Marokkos. Maurische Herrscher verwalten die beiden römischen Provinzen im heutigen Marokko und Algerien. Marokko befand sich damals in der römischen Provinz Mauretania Tingitana. Die Hauptstadt war Tingis, das heutige Tanger.
42 Die Römer besetzten den Norden Marokkos und verwalten die Provinz “Mauretania Tingitana” von Volubilis aus.
429 Die Vandalen ziehen durch Nordafrika und plündern römische Städte. Die Römer verlieren den Einfluss auf Marokko.
632 Der Prophet und Gründer des Islam Mohammed stirbt in Medina. Der Islam breitet sich in den folgenden Jahren von Arabien über Ägypten bis nach Marokko aus. Die Berberstämme Marokkos widersetzen sich jedoch der neuen Religion der Araber.
705 Marokko wird von Musa ibn Nosayr erobert. Das Land wird islamisiert und gehört jetzt zum Großreich der Omayyaden aus Damaskus. Aufstände gegen die fremden Eroberer und gegen den Islam dauern bis zum Ende des 8. Jahrhunderts an. Der Governeur von Ifriqiya (Afrika) erobert auch die Balearen und schickt Tariq ibn Ziyad 711 nach Gibraltar, um die Iberische Halbinsel zu erobern.
809 Fès wird zur Hauptstadt der Idrissiden-Dynastie.
1062 Youssef ibn Tachfin läßt den Ort Kasar El Hajar (das heutige Marrakesch) befestigen und später zur Hauptstadt der Almoraviden ausbauen. Die Almoraviden waren ein islamisierter Berberstamm aus dem heutigen Senegal, die nach Norden zogen und Marokko unterwarfen.
1086 Der Almoraviden Führer Youssef ibn Tachfin besiegt in der Schlacht von Badajoz (Spanien) das Heer von Alfonso VI. Das Almoraviden-Reich dehnt sich durch diesen Sieg bis nach Barcelona aus.
1126 Die rund 9 Kilometer lange Stadtmauer von Marrakesch wird errichtet.
1147 Die aus einem kleinen Tal im Hohen Atlas stammenden Almohaden erobern Marrakesch. Ihre Hauptstadt bleibt das Dorf Tinmel im Atlas Gebirge.
1162 Die Almohaden errichten die Koutoubia Moschee in Marrakesch. Sie wird zum Vorbild für viele weiter Moscheen in Marokko und al-Andalus. Auch das Minarett der Giralda in Sevilla wurde nach ihrem Vorbild errichtet.
1190 Sultan Al Mansur lässt die Kasbah von Marrakesch errichten.
1200 In Marrakesch leben rund 100.000 Menschen.
1212 Alfons VIII. von Kastilien siegt in der Schlacht von Tolosa (Baskenland) gegen die Almohaden. Bis 1248 geht Spanien bis auf Granada für die Mauren verloren. Das Machtgebiet der Almohaden reduziert sich auf den Maghreb.
1269 Die Meriniden erobern Marrakesch, dadurch verliert die Stadt ihren Titel als Hauptstadt an Fes. Die Meriniden waren ein Berbervolk das vorher mit den Almohaden verbündet war. In Fes entstanden große Bauwerke, militärisch waren die Meriniden weniger erfolgreich.
1415 Portugal unter Heinrich dem Seefahrer erobert Ceuta. Europa hat Marokko militärisch überholt.
1471 Die Portugiesen erobern Tanger.
1472 Der Berberstamm der Wattasiden übernimmt die Macht in Marokko. Ihnen gelingt es nicht, sich gegen Portugal zu wehren, das immer mehr Kontrolle über die marokkanische Atlantik Küste gewinnt.
1497 Die Spanier erobern Granada, damit fällt die letzte maurische Stadt auf der Iberischen Halbinsel.
1525 Die Saaditen erobern Marrakesch und machen die Stadt zur Hauptstadt ihres Reichs.
1549 Die Saaditen erobern auch Fes, damit wird die Herrschaft der Wattasiden beendet.
1659 Die Alawiten erobern Marrakesch und beenden damit die Saaditen-Dynastie. Meknes wird zur Hauptstadt ernannt. Die Alawiden haben ihre Wurzeln in Arabien und sind noch immer die Königsfamilie von Marokko.
1684 Den Alawiden gelingt es die Engländer aus Tanger und die Spanier aus Larach zu vertreiben.
1912 Frankreich baut seinen Einfluss in Nord-Afrika weiter aus, nach Algerien wird auch Marokko zum französischen Protektorat. Der Sultan erkennt Frankreich als Kolonialherr im Vertrag von Fès an. Der Norden Marokkos fällt an Spanien. Die Franzosen bauen ihre Ville Nouvelle Gueliz mit respektvollem Abstand neben die Altstadt von Marrakesch.
1931 Jacques Majorelle legt in der Ville Nouvelle seinen Garten an, der später von Yves Saint Laurent und Pierre Berge gekauft wird.
1956 Marokko erkämpft sich die Unabhängigkeit von Frankreich.
1960 Zwischen denn sechziger und siebziger Jahren kommen Hippies und Aussteiger nach Marrakesch. Auch bekannte Pop-Stars wie die Rolling Stones und die Beatles besuchen die Stadt.
1985 Die Altstadt von Marrakesch wird von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
2011 Bei einem islamistischen Terroranschlag im Café Argana am Platz Djemaa el Fna, sterben 18 Touristen.
2022 Marrakesch zählt rund 1 Millionen Einwohner.

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