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Die Geschichte von Ankara

Kurze Zusammenfassung der wichtigsten Daten aus der Geschichte von Ankara

2500 v.Chr. Die Hattier gründeten um 3.000 vor Chr. die Stadt Hattusa. Hattusa wurde später zur Hauptstadt der Hethiter und lag in der heutigen Provinz Çorum, etwa 180 km östlich von Ankara. Die Hethiter kontrollierten ungefähr die Fläche, die heute dem türkischen Staatsgebiet entspricht. Die erste Siedlung in Ankara wurde von den Hethitern errichtet. Das Reich der Hethiter zerfällt um 1.200 vor Christus.
1200 v. Chr. In der phrygischen Zeit entsteht die erste Siedlung mit dem Namen Angora aus dem später der Name Ankara entsteht. Die Phyrger waren ein anatolischer Stamm der seine Hauptstadt Gordion (heute Sakarya) ca. 80 km westlich von Ankara hatte.
500 v. Chr. Auf ihrem Feldzug nach Griechenland, besetzen die Perser Anatolien. Trotz gewaltiger Übermacht gelingt es ihnen nicht, die wehrhaften Griechen zu unterwerfen.
334 v. Chr. Alexander der Große besiegt die Perser und rückt bis nach Indien vor.
25 v. Chr. Ankara wird unter dem Namen Sebaste Tectosagum Hauptstadt der römischen Provinz Galatia und erreicht später eine Größe von 200.000 Einwohnern.
212 Die Caracalla Thermen werden errichtet.
395 Nach der Teilung des Römischen Reichs gehört Ankara zu Byzanz.
700 Die Zitadelle Ankara Kalesi wird errichtet.
1071 Byzanz wird von den Seldschuken, einem Turkvolk aus Zentralasien, geschlagen. Anatolien wird islamisch.
1204 Die Kreuzritter erobern das byzantinische Konstantinopel.
1304 Ankara wird von den Mongolen erobert.
1326 Die Osmanen besiegen die Mongolen und die Byzantiner und machen Bursa zu ihrer Hauptstadt.
1361 Die Osmanen unter Murat I erobern Ankara.
1402 Timur Lenk besiegt die Osmanen in der Schlacht von Ankara und nimmt ihren Sultan Bayezid I. gefangen, den er in einem Käfig hält und als Steighilfe benutzt. Bayezid stirbt nach wenigen Monaten in Gefangenschaft, sein Sohn wird nach Samarkand verschleppt.
1453 Die Osmanen erobern Konstantinopel und machen es unter dem neuen Namen Istanbul zur Hauptstadt.
1892 Ankara wird an das Eisenbahnnetz angeschlossen.
1916 Das Osmanische Reich wird von den Alliierten im Ersten Weltkrieg besiegt und im Friedensvertrag von Sevres 1920 zerschlagen.
1920 Die Griechen besetzen Kleinasien, werden jedoch von den Türken besiegt, die daraufhin den Friedensvertrag von Sevres revidieren und die Landesgrenzen 1922 auf die heutige Größe ausdehnen. In Ankara tagt zum ersten Mal die Große Nationalversammlung.
1923 Mustafa Kemal Atatürk wählt Ankara, wegen der zentralen Lage und um sich vom Osmanischen Reich zu distanzieren, zur Hauptstadt der Türkei. In der Stadt lebten zu dieser Zeit ca. 30.000 Menschen.
1928 Ankara wird zur Hauptstadt ausgebaut. An den Planungen sind auch deutsche und österreichische Architekten wie Clemens Holzmeister und Bruno Taut beteiligt.
1938 Der Gründer der Republik Kemal Atatürk stirbt.
1943 Das Atatürk Mausoleum Anit Kabir entsteht nach den Plänen von Emil Onat.
1960 Das Militär putscht gegen die Re-Islamisierungspolitik und lässt den Ministerpräsidenten Adnan Menderes hinrichten.
1970 Im Stadtteil Kocatepe wird die größte Moschee der Stadt errichtet.
1996 Die erste U-Bahnlinie geht in Betrieb.
2008 Die Bevölkerung Ankaras steigt auf über 4 Mio.
2015 Bei einer kurdischen Friedensdemonstration vor dem Bahnhof sterben 86 Menschen durch Selbstmordattentäter.
2016 In Kizilay fährt eine Selbstmordattentäterin mit einem Auto in eine Bushaltestelle und tötet über 30 Menschen. Die Regierung macht die kurdische PKK für den Anschlag verantwortlich. Das Militär putscht gegen Erdogan, kann den Machthaber aber nicht verhaften, da er sich nicht in Ankara aufhält. Der Putsch scheitert und Erdogan lässt tausende politische Gegner verhaften, Beamte und Richter entlassen und die Presse zensieren. Erdogan bezeichnet den Putsch als Geschenk des Himmels.
2017 Beim Verfassungsreferendum, das Erdogan zum Alleinherrscher der Türkei machen sollte, erleidet Erdogan eine große Niederlage. Nur mit Hilfe von nicht autorisierten Stimmzetteln kann er eine knappe Mehrheit von 51 % erreichen. Das Ergebnis wird von der Opposition wegen Wahlbetrugs nicht anerkannt.
2018 Seit dem Putschversuch 2016 wurden über 70.000 Menschen verhaftet. Die Pressefreiheit wurde eingeschränkt. Mit Nationalismus gewinnt Erdogan die Wahl und kann sein Präsidialsystem verwirklichen.
2022 In Ankara leben über 5 Millionen Menschen.
Text von Sven Müller

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