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Die Geschichte von Istanbul

Kurze Zusammenfassung der wichtigsten Daten aus der Geschichte von Instanbul, Türkei

660 v. Chr. Griechische Siedler aus dem westlich von Athen gelegen Megara, gründen auf der asiatischen Seite den Ort Kalchedon.
658 v. Chr. Griechen aus der gleichen Stadt, gründen am Goldenen Horn die Apoikia (Außensiedlung) Byzantion.
512 v. Chr. Die Perser erobern das griechische Byzantion.
478 v. Chr. Die Stadt wird von den Spartanern befreit.
193 Der römische Kaiser Severus verwüstet die Stadt aus Rache, weil Byzantion seinen Gegner um die Thronfolge unterstützt hatte.
330 Kaiser Konstantin macht die in Konstantinopel umbenannte Stadt zur Hauptstadt des Römischen Reichs.
395 Nach der Reichsteilung wird Konstantinopel die Hauptstadt des Oströmischen Reichs.
408 Theodosius II lässt eine neue Stadtmauer errichten, wodurch sich die Stadtfläche mehr als verdoppelt. Reste der Landmauer sind noch erhalten.
532 Justinian lässt 30.000 aufständische Bewohner im Hippodrom ermorden.
1071 Byzanz verliert die entscheidende Schlacht am Ararat gegen die Seldschuken. Turkvölker dringen daraufhin nach Anatolien vor und verdrängen die griechische Kultur.
1182 In der Stadt leben 560.000 Menschen.
1204 Konstantinopel wird von den Kreuzrittern erobert.
1261 Byzanz kann die Stadt zurückerobern, die befreundeten Genueser errichten Pera, das heutige Galata.
1350 Nach Erdbeben, Bürgerkrieg und der Pest sinkt die Einwohnerzahl auf 50.000.
1453 Die Osmanen erobern die Stadt und machen sie zur Hauptstadt ihres Reichs. Die Osmanen nennen die Stadt Istanbul.
1493 Da das Osmanische Reich den Handel mit Asien durch sehr hohe Zölle behinderte, suchten die Europäer nach einem neuen Weg nach Indien. Kolumbus entdeckt Amerika und Vasco da Gama erreichte 1498 Indien auf dem Seeweg um Afrika. Das Monopol der Osmanen im Gewürzhandel war gebrochen.
1522 Süleyman I genannt der “Prächtige” erobert die Insel Rhodos.
1557 Die Einwohnerzahl steigt wieder auf 500.000 Menschen an.
1683 Das Osmanische Heer wird bei der zweiten Belagerung Wiens von vereinigten europäischen Truppen besiegt und verliert an Bedeutung.
1774 Bei der Seeschlacht von Çesme vernichten die Russen die Osmanische Flotte. Die Russen erobern die Krim und den Nord-Kaukasus.
1882 Serbien erhält die Unabhängigkeit. Der Zerfall des Osmanischen Reichs beginnt. Christen und Juden wurden jahrhunderte von den Muslimen unterdrückt. Die christlichen Völker in Rumänien, Griechenland und Bulgarien rebelierten gegen die Unterdrückung durch die Osmanen und wurden von anderen europäischen Ländern unterstützt. Die Türken waren zu schwach, um diese Entwicklung aufzuhalten.
1897 In Istanbul leben mehr als 1 Millionen Menschen.
1914 Beginn des Ersten Weltkriegs. Das Osmanische Reich kämpft an der Seite von Deutschland gegen Russland und England.
1916 Die Türken verüben einen Völkermord an den Armeniern. Als religiöse Minderheit unter den Muslimen mussten sie eine Kopfsteuer zahlen und hatten nicht die gleichen Rechte wie muslimische Bürger. Die Osmanen befürchteten, dass sich die Armenier wie die anderen christlichen Völker vom Osmanischen Reich abspalten würden. Da die Armenier aber mitten in der Türkei lebten, konnten die Osmanen dies nicht zulassen. Ab 1915 wurden Armenier in Lagern zusammen getrieben und nach einem langen Marsch im heutigen Syrien ermordet. Genaue Zahlen der Toten sind nicht bekannt aber es wird vermutet, dass zwischen 500.000 – 1,5 Millionen Armenier dem Völkermord zum Opfer fielen.
1918 Der Erste Weltkrieg wird beendet. Die Osmanen gehören zu den Verlierern und müssen große Gebiete abtreten.
1920 Das Osmanische Reich wird von den Alliierten im Vertrag von Sèvres aufgeteilt. Griechenland besetzt daraufhin Kleinasien, wird allerdings von Atatürk und seinen Truppen besiegt und muss Kleinasien wieder verlassen.
1923 Weil Istanbul nun am Rand der neuen Türkei liegt und um sich vom Osmanischen Reich zu distanzieren, wird Ankara zur neuen Hauptstadt gewählt.
1951 Nach den Kriegen steigt die Einwohnerzahl der Stadt wieder über 1 Millionen Menschen.
1973 Die erste Brücke über den Bosporus wird fertiggestellt.
1988 Die zweite Brücke über den Bosporus wird eröffnet.
2000 Bei einem starken Erdbeben sterben 45.000 Menschen in der Marmara Region. Istanbul zählt 8,8 Millionen Einwohner.
2010 Istanbul ist Kulturhauptstadt Europas.
2013 Der Bahntunnel unter dem Bosporus wird eröffnet.
2016 Bei einem Bombenanschlag werden 10 Deutsche Touristen getötet. Die islamistische Selbstmordattentäterin sprengte sich auf dem Sultan Ahmed Platz in die Luft. Bei einem weiteren Anschlag in auf der Istiklal Caddesi sterben weiter Personen durch eine Bombe des Islamischen Staats. Ein Putschversuch des türkischen Militärs gegen Erdogan scheitert am 15 Juni. In Istanbul wurde die Bosporus Brücke mit Panzern blockiert. Erdogan nutzt den Putsch, um sich von politischen Gegnern zu befreien. Hunderttausende landen nach dem Putsch im Gefängnis oder verlieren ihren Arbeitsplatz. Erdogan bezeichnet den Putsch als Geschenk des Himmels.
2017 Bei einem Terroranschlag an Silvester auf den Nacht Club “Reina” in Ortaköy, sterben 39 Menschen. In Istanbul leben über 14 Millionen Menschen. Beim Verfassungsreferendum, das Erdogan zum Alleinherrscher der Türkei machen soll, erleidet Erdogan eine große Niederlage. Nur mit Hilfe von nicht autorisierten Stimmzetteln kann er eine knappe Mehrheit von 51 % erreichen. Die Türkei verabschiedet sich damit endgültig von der Demokratie. Die Mehrheit der Bürger von Istanbul stimmte gegen Erdogan. Der Tourismus in Istanbul bricht ein, die Wirtschaftsleistung (BIP) der Türkei ist seit 2013 um 10 % gesunken (Quelle: statista).
2021 In Istanbul leben über 15 Millionen Menschen.
Text Sven Müller

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