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Werftarbeiter Denkmal

Das Werftarbeiter-Denkmal (Pomnik Poleglych Stoczniowcow) auf dem Solidarnosci Platz erinnert an die Toten Werftarbeiter die von der Kommunistischen Partei Polens 1970 ermordet wurden. Nach massiven Preiserhöhungen kam es in mehreren Städten zu Streiks und Demonstrationen. Der kommunistische Marionettenstaat der Sowjetunion löste den Streik in der Danziger Werft mit Waffengewalt auf. Nach offiziellen Angaben wurden 45 Streikende getötet, die tatsächliche Zahl lag bei rund 80 Toten. Die Freie Gewerkschaft Solidarnosc wurde erst später gegründet, eine ihrer Forderungen war jedoch ein Denkmal für die Toten Kollegen zu errichten. 1980 wurde das Denkmal mit den drei Kreuzen enthüllt. Die 42 m hohen Kreuze wurden von den Künstlern Bogdan Pietruszka, Wojciech Mokwiński, Wiesław Szyślak und Jacek Krenz entworfen. 2014 wurde das Europejskie Centrum Solidarnosci in unmittelbarer Nähe eröffnet. (Das Cortenstahl-Gebäude im Hintergrund)

Europejskie Centrum Solidarnosci

Auf dem ehemaligen Werftgelände, auf dem die Arbeiterbewegung Solidarnosc wirkte, entstand 2014 das “Europejskie Centrum Solidarnosci”. Die Werft wurde 1844 als Kaiserliche Werft (Danzig gehörte damals zu Deutschland) gegründet und wurde bis 1945 als Danziger Werft betrieben. 1945 wurden die deutschen Besitzer enteignet und die Werft ging an Polen. Sie wurde in Lenin-Werft (Stocznia Gdanska Lenina) umbenannt.

Die Werft wurde durch den Aufstand von 1970 bekannt, als die kommunistische Regierung Polens den Streik blutig niederschlug. Dabei wurde etwa 70-80 Arbeiter von der Staatsmacht getötet. Auslöser für den Streik war die schlechte wirtschaftliche Lage Polens, die die Regierung zu massiven Preiserhöhungen zwang. Als Anna Walentynowicz, eine Anführerin des Streiks von 1970 entlassen wurde, organisierte Lech Walesa einen Streik der Solidarität. Es gab 21 Forderungen darunter die Kündigung von Anna Walentynowicz sollte zurück genommen werden und auf dem Platz vor der Werft ein Denkmal für die Opfer des Streiks von 1970 errichtet werden. Wichtigster Punkt war jedoch die Zulassung einer Freien unabhängigen Gewerkschaft zu erlauben und die Zensur zu beenden. Die Freie Gewerkschaft Solidarnosc wurde von der Kirche unterstützt und breitete sich in ganz Polen aus. Nach monatelangen Streiks unterzeichnete die Regierung schließlich das Danziger Abkommen 1980 mit den Forderungen der Gewerkschaft.

1981 wurde von der Regierung Jaruzelski das Kriegsrecht ausgerufen und die Gewerkschaften verboten. Jaruselski war eine russische Marionette und das Kriegsrecht wurde damit begründet, dass andernfalls Russland Polen besetzen würde, wie 1968 beim Prager Frühling. Auch nach dem Ende des Kriegsrechts 1983 wurden die Mitglieder der Solidarnosc verfolgt und inhaftiert. Erst mit der Perestroika in der Sowjetunion entspannte sich die Lage in Polen.

Nach dem Zusammenbruch der postkommunistischen Staatsbetriebe sank die Belegschaft der Werft von 15.800 im Jahr 1978 auf 700 im Jahr 2014. Viele Werfthallen wurden abgerissen und das Zentrum Solidarnosc mit Bibliothek und Informationszentrum entstand auf dem ehemaligen Grundstück der Lenin-Werft.

Plac Solidarności, 80-001 Gdańsk, Polen

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