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Die Geschichte von Lodz

Lodz war eine kleine landwirtschaftlich geprägte Siedlung, als die Regierung in Warschau 1821 beschloss, Zentralpolen zum Zentrum der Textilindustrie zu machen. Südlich des alten Dorfkerns wurde Nowe Miasto und Lodka angelegt, wo sich die aus Mitteleuropa angeworbenen Handwerker niederließen und Lodz zu einer boomenden Industriestadt machten.

1332 Lodz wird als kleines Dorf des Bischofs von Wloclawek urkundlich erwähnt.
1423 König Wladyslaw Jagiello verleiht Lodz die Stadtrechte.
1788 James Watt verbessert die Wirkung der Dampfmaschine. Dadurch werden die Maschinen in Manchester als Spinnmaschinen eingesetzt. Dies ist der Beginn der Industrialisierung.
1809 Das Herzogtum Warschau wird von Napoleon erobert. Lodz kommt unter französische Kontrolle.
1815 Auf dem Wiener Kongress wird Polen zwischen Deutschland, Österreich und Russland aufgeteilt. Das Königreich Polen mit Warschau und Lodz fällt an Russland.
1820 Lodz zählt 800 Einwohner.
1821 Nowe Miasto und der oktogonale Neumarkt werden angelegt.
1823 Weber aus Deutschland werden angeworben und lassen sich in Lodz nieder. In kleinen Manufakturen werden Stoffe hergestellt.
1824 Die Leinwebersiedlung Lodka mit einem Blockraster von 20×300 m wird entlang der Piotrkowska Straße errichtet.
1825 Viele Juden kommen nach Lodz und ziehen in die Altstadt.
1826 Christian Friedrich Wendisch errichtet die erste Textilfabrik in Lodz. Dies ist der Beginn der Industrialisierung in Lodz. Die Stadt benötigt viele Arbeitskräfte für die neuen Fabriken und wächst schnell.
1830 Die Stadt hat jetzt ca. 5.000 Einwohner.
1845 Der neue Stadtteil Nowa Dzielnica wird gegründet.
1850 Lodz zählt über 15.000 Einwohner.
1865 Nachdem die Baumwollkrise durch den Amerikanischen Bürgerkrieg überwunden war, entstanden viele Textilfabriken von deutschen und jüdischen Unternehmern. Zudem wurde die Beschränkung für den Zuzug von Juden aufgehoben. Im gleichen Jahr wird Lodz an das Schienennetz angeschlossen.
1870 Karl Scheibler und Israel Poznanski bauen ihre Fabriken als städtebauliche Ensemble.
1872 Durch die Industriealisierung wächst die Einwohnerzahl schnell auf 100.000.
1898 Die elektrische Straßenbahn wird eröffnet.
1899 Lodz zählt 300.000 Einwohner und gilt mittlerweile als Manchester Polens.
1902 Die Eisenbahnlinie nach Westen wird eröffnet.
1914 Lodz wächst durch Eingemeindungen auf 500.000 Einwohner.
1925 Der Flughafen Lublinek wird eröffnet.
1939 Die deutsche Wehrmacht erobert Lodz und nennen die Stadt Litzmanstadt. Im Norden von Lodz entsteht das “Ghetto Litzmanstadt”. Bis 1944 werden ca. 160.000 Juden aus Lodz von den Nazis ermordet.
1945 Die ca. 100.000 deutschen Bewohner werden nach dem Krieg vertrieben. Lodz hat durch den Krieg ca. 60% seiner Einwohner verloren. Die Universität Lodz wird gegründet.
1948 Durch die Verschiebung der polnischen Grenze nach Westen und die damit verbundene Umsiedlung, kann Lodz die Bevölkerungszahl von vor dem Krieg schnell wieder erreichen.
1959 Die Bevölkerungszahl von Lodz steigt auf 700.000.
1976 Lodz wächst auf 800.000 Einwohner.
1988 Die Einwohnerzahl von Lodz steigt auf 850.000 Menschen.
1997 Südlich von Lodz wird mit dem ersten Teilstück der Autobahn begonnen.
2000 Durch den Abbau der Industrie sinkt die Einwohnerzahl von Lodz auf 790.000 Menschen.
2016 Der neue Bahnhof “Lodz Fabryczna” wird eröffnet. Der alte Kopfbahnhof wurde zu einem unterirdischen Durchgangsbahnhof umgebaut.
2022 Die Einwohnerzahl von Lodz sinkt auf 670.000 Bewohner.

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