Parque Nacional de Doñana
Text und Fotos © Martin Gotsmann
Der Nationalpark Doñana ist ein großes Naturschutzgebiet südwestlich von Sevilla. Das Feuchtgebiet ist ein Rastplatz für Zugvögel auf dem Weg nach Afrika und Winterquartier für Vögel aus dem hohen Norden. Die Wiesen werden im Frühjahr durch das Hochwasser des Rio Guadalquivir überschwemmt, im Sommer trocknen die flachen Wasserflächen wieder aus. Das Feuchtgebiet ist durch die steigenden Temperaturen stark bedroht. Wasserentnahme durch die Landwirtschaft lässt den Nationalpark immer schneller austrocknen.
Stege zur Vogelbeobachtung
Vom Centro de Visitantes La Rocina führt ein Rundweg über Stege zu Vogelbeobachtungspunkten. Die Stege sind teilweise durch Schilfmatten geschützt, damit die Vögel nicht durch die Besucher gestört werden. An den Beobachtungspunkten stehen Hütten, mit Sehschlitzen. Im Wald, im Sumpf, auf den Stegen, in den Hüttel überall wimmelt es von Stechmücken. Mückenschutz nicht vergessen und möglichst wenig Haut zeigen.
Centro de Visitantes La Rocin
Vögel im Nationalpark
Zu den schönsten Vögel gehört der Flamingo (spanisch Flamenco común). Heimisch sind hier auch der Löffler, Milan, Reiher und viele Entenarten. Das Purpurhuhn ist das Wappentier des Nationalparks. Als Zugvögel kommen in Doñana rund die Hälfte aller Vögel Europas vorbei. Um die Vögel beobachten zu können braucht man ein Fernglas. Die Vögel halten sich am liebsten in der Nähe der vielen kleinen Inseln auf. Wenn man sein Teleobjektiv zwar dabei hatte aber im Hotel vergessen hat, sehen die besten Fotos ungefähr so aus (Foto). Die weißen Punkte sind Löffler.
Landschaften
Im Nationalpark Coto de Doñana gibt es 3 verschiedene Landschaften. Es gibt Schirmkiefernwäler, Wiesen die manchmal überschwemmt werden und Wanderdünen an der Küste. Vereinzelt sieht man auch Korkeichen, Wachholderbüsche und Ölbäume.
Nostra Señora del Rocio
An Pfingsten wir der kleine Ort El Rocio zur größten Stadt Andalusiens. Rund eine Millionen Menschen strömen dann zur Wallfahrt in die staubige Siedlung am Rand des Nationalparks. Sie kommen mit Pferden oder zu Fuß. Als Höhepunkt wird die Jungfrau aus der Kirche getragen und schwebt stundenlang über den Köpfen der Besuchermassen. Es gibt viel zu Essen, viel zu Trinken und ein lautes Feuerwerk. Den Rest des Jahres ist hier nichts los.
C. Ermita, s/n, 21750 El Rocío, Huelva, Spanien
Der Strand von Doñana
Der Nationalpark endet am Atlantik, hier befindet sich der Playa del Coto. Der breite Sandstrand ist südöstlich von Matalascañas unbebaut. Der Strand ist rund 28 km lang und reicht bis zur Mündung des Guadalquivir. Dies ist der längste, naturbelassene Strand Europas! Das Wasser ist klar und sauber, am Strand liegen überall Muscheln. Auf der Landseite wird der Strand von hohen Wanderdünen begrenzt. Am Strand darf man spazieren gehen und baden aber keinen Müll hinterlassen. Manchmal kann man Füchse und Wildschweine am Strand beobachten. Im Golf von Cadiz, wie der Atlantik hier genannt wird, kann man Schwertwale (Orcas) beobachten.
Rundfahrten durch den Nationalpark
Vom Besucherzentrum El Acebuche, nördlich von Matalascañas, kann man sich in geländegängigen Bussen durch die Landschaft fahren lassen. Diese Touren sind oft ausgebucht, deshalb sollte man sich rechtzeitig um Tickets kümmern, siehe Link.
Anzeige