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Cité Frugès

Die Cité Frugès gehört zum UNESCO Weltkulturerbe und ist das bekannteste Architektur Ensemble in Bordeaux. Der Zuckerfabrikant Henry Frugès aus Bordeaux bot Le Corbusier die Möglichkeit seine Theorien vom industriellen Bauen, im Vorort Pessac umzusetzen. Die Cité Frugès ist eine moderne Wohnsiedlung von Le Corbusier die in Zusammenarbeit mit seinem Vetter Pierre Jeanneret entstand. Die Arbeitersiedlung wurde als Gartenstadt mit 127 Häusern geplant. 1924 wurde der erste Bauabschnitt mit 51 Häusern fertiggestellt. Aus finanziellen Gründen wurde das Projekt danach nicht weitergeführt. Die Cité Frugès wird auch Les Quartiers Modernes Frugès de Pessac genannt. Die Stadt Pessac hat das Haus in der Rue Le Corbusier Nr. 4 gekauft und dort eine Ausstellung mit einem Modell der Siedlung eingerichtet.

Rue Le Corbusier Nr. 4

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Maison Gratte-Ciel

Le Corbusier entwickelte 7 verschiedene Haus-Typen mit denen die 51 Häuser errichtet wurden. Der Typ Gratte-Ciel (Wolkenkratzer) war das höchste Gebäude der Siedlung. Der Name Hochhaus wirkt etwas vermessen, das Gebäude hat ein Erdgeschoss und zwei Obergeschosse + Dachterrasse. Die ganze Siedlung wurde aus Stahlbeton gebaut, was damals noch neu war. Es fand sich kein Bauunternehmer in Bordeaux, der mit diesem Material bauen wollte. Schließlich bekam eine Firma aus Paris den Auftrag.

Maison Arcade

Die sieben Haustypen die Le Corbusier für die Cité Frugès entwickelte hießen: Maison Zig-Zag, Maison Quinconce, Maison Gratte-Ciel, Maison Arcade, Maison isolée, Maison isolée “Vrinat” und Maison Jumelle. Der Bautyp Maison isolée wurde durch eine Bombe im Zweiten Weltkrieg zerstört. Es gibt also nur noch 6 Typen. Das Foto zeigt den ungewöhnlichsten Typ das Maison Arcade. Hiervon wurden 7 Häuser gebaut, das Besondere ist der Bogen aus dünnem Stahlbeton, der als Dach die Terrasse überspannt.

Maison Jumelle

Der einfachste Haustyp in der Cité Frugès ist die Maison Jumelle (Zwilling). Die beiden Häuser stehen parallel nebeneinander und haben einen großen Vorgarten, weil sie in das Blockinnere gesetzt wurden, um die Bebauung aufzulockern. Jedes Haus hat 4 Zimmer und 100 m² Wohnfläche. Das Haus hat eine seitliche Dachterrasse, die durch Wände mit Öffnungen umschlossen wird. Von hier kommt man über eine Treppe auf das begehbare Dach. Die Hauptfassade ist Mintgrün, die Terrassenwände sind braunrot und die Schmalseite ist weiß gestrichen. Häuser des gleichen Typs werden unterschiedlich gestrichen, dadurch wirkt die Siedlung insgesamt an keiner Stelle langweilig oder monoton.

Wie kommt man zur Cité Frugès?

Die Siedlung liegt im Vorort Pessac rund 8 Kilometer westlich von Bordeaux. Der Bus Nummer 4 fährt vom Zentrum Bordeaux nach Pessac Magonty. Man steigt an der Haltestelle Le Monteil (Cité Le Corbusier) aus. Am besten dem Busfahrer sagen, dass man zum Le Corbusier möchte. Die Haltestelle befindet sich in der Avenue Pasteur in Pessac. Von hier führt die Rue Henri Frugès nach rund 300 m direkt in die Siedlung. Auf dem Weg zurück nimmt man den Bus Nr. 4 nach Bordeaux-St-Louis. Die Fahrt dauert rund 30 Minuten. Aktuelle Informationen und Busplan siehe Link zu Transports Bordeaux Métropole TBM.

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