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Tempel der grünen Ziege / Qingyang Gong

Der Qing Yang Gong 青羊宫  heißt eigentlich “Palast der Grünen Ziege”. Da er aber ein daoistischer Tempel ist, wird er auch “Tempel der grünen Ziege” genannt. Die Chinesen nennen ihn “Tempel der zwei Unsterblichen vom Palast der grünen Ziege”. Dieser rätselhafte Name entstand durch die letzten Worte von Laozi, dem Begründer des Daoismus. Er sagte, dass diejenigen, die seine Lehre verstanden hätten, ihn auf dem Markt der grünen Ziege finden könnten.

Das chinesische Wort Qing kann grün, blau oder schwarze bedeuten. Daher ist der Name nicht eindeutig und kann auch “Tempel der blauen oder schwarzen Ziege” genannt werden.

Ein erster Tempel wird bereits in der Zhou-Dynastie (1045-256 v. Chr.) an diesem Ort vermutet. Laozi lebte sehr wahrscheinlich in der “Zhanguo-Periode” (Zeit der streitenden Reiche) zwischen 403-221 v. Chr. Die Tempelanlage wurde ab 881 n. Chr. vom ins Exil geflohenen Tang Königs Yuzong genutzt. In der Ming Dynastie (1368-1644) wurde der ehemalige Tang Palast von Soldaten zerstört. In der Qing-Dynastie (1644-1911) wurde der Tempel bis 1671 wieder aufgebaut.

Der Tempel der grünen Ziege ist die bekannteste Sehenswürdigkeit von Chengdu. Die sehenswerte Tempelanlage sollte man nicht verpassen.

Laozi

Der Legende zufolge wurde Laozi im 6. Jahrhundert vor Christus auf dem Gelände des Qing Yang Gong geboren. Daher gilt der Tempel als einer der wichtigsten daoistischen Klöster in China. Laozi war der Gründer des Daoismus, sein Buch “Dao De Jing” (Weg der Tugend) wurde weltbekannt. 

Sanqing Halle

Die Sanqing Halle (Halle der drei Reinen) ist das wichtigste Gebäude des Tempels. Die “Drei Reinen” sind die wichtigsten Götter des Daoismus. Sie verkörpern die Kraft Qi, die Lehre Dao und das Göttliche. Die Drei Reinen sitzen neben einander. In der Mitte sitzt Yuanshi Tianzun der Jadekaiser des Uranfangs, rechts davon sitzt Laozi der als kosmische Gottheit verehrt wird und auf der linken Seite sitzt Taishang Daojun, der höchste Ehrwürdige des Dao.

Die grünen Ziegen

Die Hauptattraktion des Qing Yang Gong sind die beiden Ziegen, die vor der Sanqing Halle sitzen. Die Ziegen sehen aber nicht wirklich aus wie Ziegen, sondern eher wie Phantasie-Wesen. Das kommt daher, weil die beiden Bronzefiguren die Merkmale aller chinesischen Tierkreiszeichen enthalten. Nach dem chinesischen Aberglaube berührt man die Ziege an der Stelle, an der man körperliche Leiden hat und wird dadurch geheilt. Deshalb werden die Ziegen immer von vielen Leuten umringt und angefasst.

Glück

Der Daoismus ist eine sehr abergläubische Philosopie. Viele Chinesen die den Tempel besuchen, erhoffen sich göttlichen Beistand für Prüfungen, Finanzgeschäfte oder Gesundheit. Glück ist ganz wichtig und man kann es fördern, wenn man Räucherstäbchen entzündet oder die großen FU-Schriftzeichen (Glück) berührt.

Zwei goldene Drachen

Im Tempel der grünen Ziege gibt es viele schöne Details zu entdecken, die meisten sind daoistische Symbole wie Yin und Yang oder die persönlichen Erkennungszeichen der 8 Unsterblichen. Man findet aber auch in ganz China verbreitete Glücksymbole wie Drachen oder Fledermäuse.

1 Ringstraße West, Qingyang District, Chengdu

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