Polnische Post

Die Polnische Post (Poczty Polskiej) in Danzig spielte eine wichtige Rolle im Zweiten Weltkrieg. Nach dem Vertrag von Versailles war Danzig eine Freie Stadt. Polen war es gestattet eine Poststelle zu unterhalten. Die deutsche Bevölkerung von damals etwa 90% der Einwohner, klagte dagegen vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag. Dieser erlaubte die Polnische Post in Danzig. In der Post hatte auch der polnische Geheimdienst “Zygmunt” seine Büros und ein großes Waffenlager. Die Mitarbeiter hatten alle eine Karriere im polnischen Militär gemacht, bevor sie zu Postbeamten wurden. Für Deutschland war das Geheimdienstbüro in Danzig und die Besetzung der Westerplatte eine Provokation Polens.

Die Geschichte der Polnischen Post

Zeitgleich mit dem Angriff auf die Westerplatte stürmte die Danziger Polizei am 1.September 1939 das Gebäude der Polnischen Post. Der mit Maschinengewehren und Handgranaten ausgestattete polnische Geheimdienst konnte den ersten Angriff abwehren. Ein Ultimatum zur Aufgabe wurde nicht angenommen. Die Polen hofften auf Verstärkung aus dem wenige Kilometer entfernten Heimatland. Die deutschen sprengten den Keller unter dem Eingang, daraufhin stürzte die Fassade teilweise ein. Dann wurde Benzin in den Keller gepumpt und angezündet. Die Polen mussten sich ergeben und kamen mit einer weißen Fahne aus dem Gebäude. Die ersten beiden Personen wurden erschossen, die übrigen verhaftet. Alle Überlebenden wurden vom deutschen Kriegsgericht als illegale ausländische Kampfeinheit zum Tode verurteilt und hingerichtet.

Das Museum Polnische Post

In Polen werden die “Postbeamten” bis heute als Helden gefeiert. Das Muzeum Poczty Polskiej stellt die Geschichte der Polnischen Post dar. Zur Zeit des Kommunismus wurde die Geschichte zu Propagandazwecken missbraucht, die Ausstellung ist daher nicht ganz frei von Patriotismus. Ob ausländische Provokateure oder sich heldenhaft verteidigende Postbeamte, ist wie oft in der Geschichte, eine Frage des Standpunkts.