Die Nürnberger Burg
Entstehungsgeschichte
Die Nürnberger Burg wurde im Jahr 1050 erstmals urkundlich erwähnt, als Kaiser Heinrich III hier den Hoftag abhielt. Archäologische Funde weisen darauf hin, dass die Burg mindestens 100 Jahre älter ist. Die deutschen Kaiser hatten keine feste Residenz aber sie kamen oft nach Nürnberg und erweiterten ihre Burg stetig bis ins 15. Jahrhundert. Im 16. Jh. kamen die Bastionen hinzu, die der italieniscshe Festungsbaumeister Antonio Fazuni im Norden und Westen der Stadtbefestigung errichten ließ. Die Kaiserburg ist heute das Wahrzeichen von Nürnberg.
Die Burg
Das Burgareal besteht aus drei Teilen. Der Kaiserburg, der Burggrafenburg und Bauwerken, die von der Nürnberger Bürgerschaft errichtet wurden. Diese Bereiche waren früher strikt voneinander getrennt und sind über die Zeit zusammen gewachsen. Das rund 200 m lange Burgareal steht auf einem Sandsteinfelsen und dominiert die Silhouette von Nürnberg. Im Schutz der Burg entwickelte sich Nürnberg im Mittelalter zu einer der wichtigsten Städte Europas.
Machtkampf
Der Kaiser nutzte die Burg als Pfalz (Königspalast) und setzte einen Verwalter ein, der seine Interessen in der Region vertreten sollte. Dieser Burggraf baute sich in der Nähe eine eigene Burg. Als Nürnberg 1219 die Reichsfreiheit zugesprochen bekam, war der Burggraf nicht mehr der Herrscher über die Stadt. Aber er regierte von der Burg aus Franken. Die Bürger wollten den Grafen loswerden und bauten vor den Zugängen seiner Burg Wachtürme. Mit diesen Toren konnten sie den Burggrafen kontrollieren. Sie bauten den Wachturm Luginsland nicht nur um in die Ferne zu blicken, sondern auch um den Burggrafen zu überwachen. Der Streit eskalierte bis die Bürger 1389 die Burggrafenburg besetzten. Sie mussten die Burg zwar wieder an die Hohenzollern zurückgeben aber die Burggrafen fühlten sich hier nicht mehr sicher. Der Burggraf verkaufte die Burg schließlich 1427 an die Stadt Nürnberg.
Die Burgtürme
Das Wahrzeichen der Nürnberger Burg ist der Sinwellturm. Der runde Turm wurde als Bergfried errichtet und kann bestiegen werden. Von oben genießt man die schönste Aussicht über Nürnberg und das Umland. Der „Tiefe Brunnen“ befindet sich im Brunnenhäuschen. Der 50 m tiefe Schacht des Brunnens, versorgte die Burg mit Wasser. Dadurch konnten auch längere Belagerungen ausgesessen werden. Der Fünfeckturm war der Bergfried der Burggrafenburg. Er wurde im 12 Jh. erbaut und ist das älteste Gebäude der Stadt Nürnberg.
Kemenate
In der ehemaligen Kemenate befindet sich das Kaiserburgmuseum. Wer die Nürnberger Burg von Innen sehen möchte, sollte an einer Führung teilnehmen, da viele Bereiche sonst nicht zugänglich sind.
Öffnungszeiten, Eintrittspreise und Führungen siehe Link.
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