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May Siedlungen und das Neue Frankfurt

Unter Baudirektor Ernst May wurden zwischen 1925-1930 über 15.000 neue Wohnungen errichtet. Die May-Siedlungen entstanden am Stadtrand und waren reine Wohnsiedlungen. Der moderne Städtebau versprach Licht und Luft, gegenüber der dichten und dunklen Bebauung in der Frankfurter Altstadt. Die Gebäude wurden standardisiert und teilweise im Plattenbau errichtet. Eine Errungenschaft des „Neuen Frankfurts“ war die „Frankfurter Küche“ von Margarete Schütte-Lihotzky. Die „Frankfurter Küche“ war der Prototyp der modernen Einbauküche.

Römerstadt

Die Römerstadt von Ernst May ist die bekannteste Siedlung des Neuen Frankfurt. Die Siedlung mit 1.220 Wohnungen entstand zwischen 1927-1928. Zur Nidda markieren Bastionen die Grenze zwischen Stadt und Natur. Die geschwungene Form der Römerstadt folgt dem Flusslauf der Nidda. Der Name „Römerstadt“ bezieht sich auf die römische Siedlung Nida, die in Frankfurt-Heddernheim entdeckt wurde und beim Bau der Siedlung „Römerstadt“ zum größten Teil zerstört wurde. Die „Römerstadt“ ist eine der frühen Siedlungen des Neuen Frankfurt, hier findet man noch gerundete und gebogene Häuserzeilen. Später werden die Siedlungen immer gradliniger.

Museum Ernst-May-Haus, Im Burgfeld 136, 60439 Frankfurt am Main

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https://ernst-may-gesellschaft.de/home

Siedlung Bruchfeldstraße

Unter Ernst May entstanden für das Bauprogramm „Das Neue Frankfurt“ zwischen 1925-1930 etwa 15.000 Wohnungen. Die erste Siedlung entstand 1928 in der Bruchfeldstraße in Frankfurt-Niederrad. Die Wohnsiedlung besteht aus aneinandergereihten aber versetzt stehenden Gebäuden, die einen grünen Hof umschließen. Die Siedlung Bruchfeldstraße wird deshalb auch „Zickzackhausen“ genannt. Für die Wohnungen wurde die „Frankfurter Küche“ von Margarete Schütte-Lihotzky entwickelt. Das Neue Frankfurt wurde durch das Bauhaus beeinflusst, Architekten aus Dessau arbeiteten an Wohnprojekten in Frankfurt und schrieben für die Zeitschrift Das Neue Frankfurt.

Bruchfeldstraße 107

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Siedlung Bornheimer Hang 1925-29

Die Ernst May Siedlung am Bornheimer Hang war als größte Siedlung des „Neuen Frankfurts“ geplant und hätte die beiden Stadtteile Bornheim und Riederwald vereint. Die Siedlung erweitert Bornheim bis an die Kante des Bornheimer Hangs. Im Tal verläuft heute die Autobahn A661 und trennt Bornheim vom Riederwald. Auch dort wurde eine May Siedlung gebaut, nur der Teil zwischen beiden Stadtteilen wurde nicht verwirklicht.

Zwischen der gründerzeitlichen Bebauung und der May Siedlung stehen Wohnhäuser mit Satteldach. Diese gehören zur May Siedlung, mussten aber wegen dem bestehenden Baurecht mit Satteldach errichtet werden. Ansonsten haben die Wohngebäude ein Flachdach, blaue Fensterrahmen, blaue Eingangstüren und blaue Termometer-Fenster im Treppenraum. Die Häuser sind weiß gestrichen und wirken sehr elegant. An der Wittelsbacher Allee wurde ein Torsituation gebaut, hier verbindet eine Straßenbahnlinie die Siedlung mit der Innenstadt. Sehenswert ist die Heilig-Kreuz-Kirche und die Hallgarten-Schule.

Wittelsbacherallee 159, 60385 Frankfurt am Main

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Siedlung Westhausen

Die Siedlung Westhausen im Stadtteil Praunheim war die letze May Siedlung in Frankfurt, sie wurde zwischen 1929-31 errichtet. Sie ist auch die rationalste Siedlung des Neuen Frankfurts. Alle Häuser stehen im rechten Winkel zueinander. Es gibt nur zwei Wohnbautypen. Rheinhäuser und 4-geschossige Mehrfamilienhäuser mit Laubengangerschließung. Diese stehen als Zeilen im rechten Winkel zur Ludwig-Landmann-Straße. Die Rheienhäuser stehen dahinter und werden von drei Grünzügen (Foto) unterteilt.

Ludwig-Landmann-Straße 206

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