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Kloster Lorsch

Das Kloster Lorsch wurde 764 gegründet und ist wegen der Torhalle (Foto) ein UNESCO Weltkulturerbe. Diese Torhalle wurde von der UNESCO als schützenswert eingestuft, weil sie eines der letzten vollständig erhaltenen Bauwerke aus der Zeit der Karolinger ist.

Schon ein Jahr nach der Gründung, erhielt das Kloster Lorsch die Gebeine des heiligen Nazarius von Papst Paul I. als Geschenk. Das Benediktiner Kloster St. Nazarius entwickelte sich danach zu einer Pilgerstätte und konnte sich durch die sprudelnden Einnahmen beachtiliche Bauwerke leisten. Als Reichskloster besaß das Kloster St. Nazarius im Mittelalter auch politische Macht, bis es 1232 an das Bistum Mainz ging und 1461 an die Kurpfalz verpfändet wurde. Durch die Reformation wurde das Kloster Lorsch 1564 aufgelöst. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Kloster niedergebrannt und die Reliquie des heiligen Nazarius ging verloren. Danach wurde das Kloster als Steinbruch verwendet, nur die Torhalle und ein Teil der Klosterkirche blieben erhalten.

Die Torhalle

Wann und für welchen Zweck die Torhalle errichtet wurde ist bis heute nicht bekannt. Sie wird auch gerne als “Königshalle” bezeichnet, weil man lange Zeit vermutet hatte, sie sei für Karl den Großen erbaut worden. Sehr wahrscheinlich wurde das Bauwerk in der Mitte des 9. Jahrhundert errichtet. Im Obergeschoss wurden Wandmalereien entdeckt und die Fassade wurde mit rötlichem Sandstein verziert. Die Kapitelle stammen vermutlich noch von römischen Bauwerken und wurden hier wiederverwendet.

Das Kloster Lorsch war damals von einer 3-4 m hohen Mauer umgeben, von der noch große Teile erhalten sind. Auf dem höchsten Punkt stand die Basilika von der heute noch ein Fragment zu sehen ist. Es ist heute das größte Bauwerk der ehemaligen Klosteranlage. Das Fragment sind die drei westlichen Joche der Basilika. Das Kirchenschiff war ursprünglich etwa 3 Mal so lang und hatte im Osten einen langgezogenen Chor. Die Umrisse der Kirch sind heute als flache Mauer auf der Wiese zu erkennen.

Zum UNESCO Weltkulturerbe gehört auch das Kloster Altenmünster, welches sich rund 600 m nordöstlich befindet. Hier wurde das Kloster Lorsch, auf einer Insel im Fluss Weschnitz, gegründet. Die Umrisse dieses Klosters wurden durch niedrige Mauern kenntlich gemacht. In der Nähe befindet sich auch das Freilichtlabor Lauresham, ein frühmittelalterliches Modelldorf mit Äckern und Tieren.

Die Stadt Lorsch befindet sich zwischen Darmstadt und Mannheim etwa 50 km südlich von Frankfurt am Main. Der Ort liegt sehr verkehrsgünstig zwischen der Autobahn A5 und der A 67. Der Bahnhof Lorsch befindet sich rund 600 m nördlich der Klosterzone.

Nibelungenstraße, 64653 Lorsch

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