Langer Markt Danzig
Text und Fotos © Martin Gotsmann
Der Langemarkt (Dlugi Targ) ist die Verlängerung der Langgasse (Dluga). Die Langgasse ist die Haupteinkaufsstraße im historischen Stadtkern der Danziger Rechtsstadt. Man betritt die Langgasse durch das Goldene Tor (Zlota Brama) im Westen und verlässt den Langenmarkt über das Grüne Tor (Zielona Brama) im Osten. Die Langgasse wird durch die schönen Giebelhäuser geprägt, die von den Lübecker Kaufleuten ab 1255 errichtet wurden. An der Langgasse 12 steht das UphagenhausDom Uphagena des flämischen Kaufmanns Uphagen, das 1776 im früh-klassizistischen Stil mit Rokoko-Elementen errichtet wurde. Das Haus wurde als Museum hergerichtet und zeigt, wie man im 18. Jahrhundert in einer reichen Familie in Danzig lebte. Am Langen Markt steht das Rechtsstädter Rathaus und der Artushof mit dem Neptun-Brunnen. Hier findet man auch die Touristeninformation von Danzig (Dlugi Targ 28).
Artushof
Der Artushof am Langen Markt, war der Sitz der Händler und Banker. Artushöfe gab es in vielen Städten der Hanse, hier versammelten sich die mächtigen Bürger wie die Ritter der Tafelrunde. Das Haus entstand im 14. Jahrhundert, brannte jedoch ab und wurde 1481 neu errichtet. Der große Saal im Arthushof ist ein skurriles Sammelsurium das man gesehen haben muss. Sehr beeindruckend sind die Schiffsmodelle die von der Decke hängen und durch den Saal zu schweben scheinen. Die heutige Fassade stammt aus dem Jahr 1617. Das Haus war auch Sitz der ersten Börse Polens.
Rechtsstädter Rathaus
Das Rechtsstädter Rathaus entstand ab 1327 und wurde mehrfach erweitert. Der 80 m hohe Turm wurde 1488 fertiggestellt. Der berühmte Rote Saal überstand den Krieg unbeschadet, weil seine Kunstschätze ausgelagert wurden. Heute befindet sich hier das Historische Museum. Am Eingang muss man sich entscheiden ob man alle drei Tickets (Turm, Museum und Galerie) kaufen möchte. In der Galerie gibt es Wechselausstellungen zu verschiedenen Themen, wenn einen das Thema nicht interessiert, kann man darauf verzischten. Den „Roten Saal“ und den Turm sollte man nicht verpassen. Die Treppen auf den Turm sind mühsam zu erklimmen aber die Aussicht über Danzig und auf die Marienkirche ist grandios.
Grünes Tor
Das Grüne Tor (Zielona Brama) war damals das wichtigste Tor von Danzig. Es verband den Hafen mit dem Langenmarkt. Der Name „Grünes Tor“ stammt noch vom ursprünglichen Koggentor, dass aus grünem Sandstein errichtet wurde. Hinter dem „Grünen Tor“ befindet sich die Grüne Brücke (Most Zielony), die zur Speicherstadt führt. Für den polnischen König wurde das Grüne Tor 1568 zu einem Palast umgebaut. Jedoch wohnte kein polnischer König je in dem Renaissancegebäude im niederländischen Stil, des Dresdner Architekten Hans Kramer. Lech Walesa hatte hier ein Bürgerbüro als er Staatspräsident von Polen war. Heute nutzt das Nationalmuseum das Grüne Tor als Ausstellungshalle.
Długi Targ, 80-833 Gdańsk
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