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Die Frankfurter Paulskirche

Die Paulskirche ist ein Symbol für Freiheit und Demokratie. Ursprünglich wurde die Kirche als protestantisches Gotteshaus 1833 erbaut. In der Frankfurter Paulskirche tagte 1848 die erste deutsche Nationalversammlung. Dies gilt als Geburtsstunde der Demokratie in Deutschland.

Die Märzrevolution 1848-1849

Mit der Niederlage von Napoleon in Waterloo, hatten die alten Königshäuser über den neuen Geist der Französischen Revolution gesiegt. Europa war nach dem Wiener Kongress 1815 wieder ein von Monarchien regierter Kontinent.

Aber der Geist war aus der Flasche und ließ sich nicht mehr einsperren. Im Februar 1848 wurde der König von Frankreich gestürzt. Die Revolution gegen die Monarchie griff auf Deutschland und andere Länder über. Deutschland war damals ein zersplitterter Staatenbund von kleinen Fürstentümern, Freien Städten und großen Monarchien. Ziel der Revolution von 1848 war die Schaffung eines demokratischen Nationalstaats. Die Königreiche Preußen und Österreich versuchten dies zu verhindern. Österreich löste das Problem, indem es eine eigene Verfassung vom König ausarbeiten ließ.

Frankfurter Nationalversammlung

Die Märzrevolution führte zu einer Wahl in allen Teilstaaten, die Vertreter für eine Nationalversammlung in Frankfurt am Main wählten. Dieses Parlament sollte eine Verfassung ausarbeiten. 1849 wurde die „Frankfurter Reichsverfassung“ in der Paulskirche verabschiedet. Die Königreiche Bayern, Preußen und Hannover lehnten die Verfassung ab. Die „Paulskirchenverfassung“ wurde von den Monarchien abgelehnt, weil sie dadurch ihre Macht verloren hätten. Es kam wieder zu Aufständen die vom Militär der Königreiche niedergeschlagen wurden.

Deutsche Nationalversammlung Frankfurter Paulskirche

Warum scheiterte die Revolution von 1848

Die demokratische Nationalversammlung hatte zwar die politische Macht durch eine Wahl gewonnen, konnte sie aber nicht verteidigen, weil das Militär immer noch unter der Kontrolle der Monarchien stand, die keinen demokratischen Staat akzeptierten. Zudem gab es einen Konflikt zwischen Preußen und Österreich. Preußen wollte einen vereinten deutschen Staat unter preußischer Führung, Österreich wollte einen schwachen Staatenbund, also den Zustand wie vor der Revolution. Zudem war Österreich ein Vielvölkerstaat, der nationalistische Tendenzen in Ungarn und anderen Landesteilen unterdrücken wollte.

Was wurde erreicht?

Der Deutsche Bund wurde aufgelöst. Preußen vereinigte Deutschland militärisch und errichtete das Deutsche Reich unter einem preußischen Kaiser. Österreich wurde ein eigenständiges Königreich. Die „Paulskirchenverfassung“ wurde von der Bundesrepublik Deutschland 1949 als Grundgesetz in weiten Teilen übernommen.

Paulskirche Frankfurt

Die Paulskirche heute

Die Paulskirche brannte im Zweiten Weltkrieg aus. Das spitze Dach und die hölzernen Bänke des Parlaments waren zerstört. Nach dem Krieg erhält die Kirche ein flaches Kupferdach mit einer runden verglasten Öffnung, die historischen Bänke werden nicht wieder hergestellt. Heute gibt es ein Rednerpult und Stühle. Die Paulskirche kann als Denkmal der deutschen Demokratie besichtigt werden.

Paulsplatz, Frankfurt am Main

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