Esplanada dos Ministérios
Als erster Teil von Brasilia wurden die Bürohäuser der Ministerien 1958 errichtet. Die scheibenförmigen Gebäude stehen im 90° Winkel an beiden Seiten der Eixo Monumental. Die „Esplanada dos Ministerios“ führt auf den Nationalkongress zu. Auf der nördlichen Seite stehen 10 Hochhausscheiben, auf der südlichen 7.
Auch wenn der Stadtplan von Lucio Costa sehr rational wirkt, hat er doch viele Besonderheiten. Eine davon ist die Kathedrale von Brasilia, die auf der Südseite der „Esplanada dos Ministerios“ die strenge Symmetrie bricht. Die Ministerien sind alle gleich hoch, sie haben ein Erdgeschoss über dem sich 9 Büroetagen befinden. Während sich auf der „Eixo Monumental“ fast keine Bäume befinden, stehen vor und zwischen den Ministerien viele Bäume. Dadurch wird die gleichförmige Anordnung der Büroscheiben aufgelockert. Auch der Kontrast zwischen Glasflächen und Wandflächen lässt die Gebäude nicht monoton wirken. Bei den Plattenbauten in der DDR wurde der Fehler gemacht, dass die immer gleiche Lochfassade um das ganze Bauwerk genudelt wurde. Brasilia zeigt, dass ein funktionaler städtebaulicher Entwurf, mit moderner Architektur trotzdem ein elegantes Resultat hervorbringen kann.
Palacio Itamaraty
Im Palacio Itamaraty befindet sich das Außenministerium (Ministério das Relações Exteriores) von Brasilien. Oscar Niemeyer stellte das Bauwerk in ein quadratisches Wasserbecken. Die Stützen der Fassade enden direkt im Wasser. Wie bei vielen seiner Bauten steht auch hier ein Glaskubus unter einem weit auskragenden Dach, das die Fassade vor der tropischen Sonne schützt. Aber im Gegensatz zum Palácio do Planalto wirkt der Palacio Itamaraty nicht leicht wie eine Feder, sondern durch seine Bögen fast schon monumental. Das Gebäude wird daher auch „Palacio dos Arcos“ genannt.
Schon in der früheren Hauptstadt Rio de Janeiro residierte das Außenministerium im Palacio Itamaraty. Der Name Itamaraty kommt aus einer indigenen Sprache Brasiliens und bedeutet „Fluß der kleinen Steine“. Sehr schön ist der Garten der sich auf der Dachterrasse im obersten Stockwerk befindet. Über dem Garten öffnet sich das Dach und wird zu einer Lamellen-Konstruktion, die das Licht auf die Blätter und den schönen Marmorboden der Terrasse scheinen lässt. Die Glasfassade ist etwas höher gezogen worden und dient auch als Geländer der Dachterrasse. Der Zugang ins Gebäude erfolgt über zwei Stege die das Wasserbecken überspannen. Im Wasserbecken befindet sich die Skulptur „Meteoro“ des brasilianischen Bildhauers Bruno Giorgi. Der Palacio Itamaraty in Brasilia wurde 1970 eröffnet.
Zona Cívico-Administrativa BL H – Brasília, DF
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