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Dizengoff Platz

Text und Fotos von Martin Gotsmann

Der Dizengoff Platz (Kikar Dizengoff) ist das Zentrum von Tel Aviv. Er wurde nach Zina Dizengoff benannt, der Frau des ersten Bürgermeisters von Tel Aviv. Die britische Verwaltung plante Tel Aviv als Gartenstadt am Meer. Der Bebauungsplan von Tel Aviv wurde 1929 vom Botaniker und Soziologen Sir Patrick Geddes entworfen. Die Hauptstraßen verlaufen in Ost-West oder Nord-Süd Richtung allerdings sind sie nicht kerzengerade wie in New York, sondern sind leicht geschwungen und treffen in verschiedenen Winkeln aufeinander. Dadurch wirkt Tel Aviv nicht wie eine rationale Plan-Stadt. Aber der Dizengoff Platz zeigt, dass die Stadt am Reißbrett entstand. Wie bei Ebenezer Howard, dem Erfinder der Gartenstadt, ist das Zentrum von Tel Aviv ein grüner Platz mit einheitlicher Gestaltung.

2018 wurden die Bauarbeiten beendet, seitdem ist der Zenia Dizengoff Circle wieder das Zentrum von Tel Aviv. Auch der Brunnen “Wasser und Feuer” von Jaakow Agam steht wieder auf dem Platz, der zum Wahrzeichen von Tel Aviv wurde.

Architektur

Die 25 jährige Architektin Genia Awerbuch (1909-1977) gewann den Architektur-Wettbewerb für den Dizengoff Platz in Tel Aviv 1934. Nach ihrem Entwurf erhielten alle Häuser am Platz die gleiche Fassade aus weißen, horizontalen Bändern auch wenn sie von anderen Architekten gebaut wurden. In den 1970er Jahren wurde der Platz umgestaltet, die Fußgänger erhielten eine Ebene über der Straße, damit der Verkehr schneller fließen konnte. Diese Maßnahme zerstörte jedoch die Eleganz der Bauhaus Architektur, so dass die Stadt beschloss den Platz wieder so herzustellen, wie er ursprünglich geplant wurde.

> Architekturführer Tel Aviv

Hotel Cinema

Das bedeutendste Gebäude am Dizengoff Platz ist das Hotel Cinema. Es wurde 1939 als “Esther Cinema” eröffnet. Der Architekt Jehuda Magidovitch kam 1919 aus der heutigen Ukraine nach Israel und entwickelte erst in Tel Aviv eine moderne Architektursprache. Die Fassaden aller Häuser am Platz wurden nach den Vorgaben von Genia Averbuch gestaltet.

Das Kino ging Pleite und das Gebäude verfiel bis es 2001 zu einem Hotel umgebaut wurde. In den ehemaligen Kinosaal wurden Decken eingezogen und Hotelzimmer eingerichtet. Die Deckenhöhe und die Höhe der Balkone passen nicht ganz zusammen. Von manchen Zimmern muss man eine Treppe benutzen, um den Balkon zu erreichen. Das ehemalige Foyer des Kinos wird heute als Rezeption genutzt. Auch die Wendeltreppe, die früher zu den Logen führte, blieb erhalten.

Kikar Dizengoff, Dizengoff St 92, Tel Aviv-Yafo

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