Select Page

Das Berliner Stadtschloss

Das Berliner Schloss ist ein Nachbau des ehemaligen Stadtschlosses von König Friedrich I. von Preußen. Dieser ließ das Schloss ab 1699 auf den Grundmauern eines Vorgängerbaus errichten. Der Architekt Andreas Schlüter errichtete das barocke Bauwerk bis 1702. Das Berliner Schloss war kein besonders schönes Gebäude und der Architekt fiel wegen Rissen im Mauerwerk in Ungnade. Schlüter ging nach Russland, um am Aufbau von Sankt Petersburg mitzuwirken, verstarb jedoch bald nach seiner Ankunft.

Das Berliner Schloss wurde kaum benutzt, da die Kurfürsten seit 1660 offiziell in Potsdam residierten. Das Berliner Schloss diente eher als Machtdemonstration. Spätestens nach dem Bau von Schloss Sanssouci 1745, war Berlin nur noch eine Außenstelle des Königs. Das Königliche Schloss befand sich in Potsdam, seitdem wird das Berliner Schloss auch Stadtschloss genannt.

Nach der Abdankung von Kaiser Wilhelm II. rief Karl Liebknecht vom Balkon des Stadtschlosses die “freie sozialistische Republik” aus. Das Schloss war leer und Liebknecht nutzte die Gunst der Stunde. Allerdings hatte er keine legitimierte Macht und wurde deshalb zwei Monate später im Tiergarten erschossen. Die Mehrheit der Deutschen wollte wohl auch keine Sozialistische Republik wie in Russland.

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Berliner Schloss stark beschädigt. Die DDR hatte wenig Interesse an einem Monument der Feudalherrschaft und sprengte die Ruine 1950. Nur der Balkon von Liebknecht wurde gerettet und am Staatsratsgebäude angebracht. Auf dem Grundstück wurde der Palast der Republik errichtet.

Nach der Wende hatte der asbestverseuchte Palast der Republik keinen Nutzen mehr und wurde abgerissen. An seiner Stelle wurde 2013 mit dem Wiederaufbau des Stadtschlosses begonnen. Der Neubau wurde vom italienischen Architekten Franco Stella geplant und soll als Humboldt Forum eröffnet werden.

Anzeige